Wiener Zeitung
Prominenz macht sich in der Kulisse für Traditionsblatt stark
Ein Vorstoß von Kulturschaffenden soll das drohende Aus der gedruckten Tagesausgaben der „Wiener Zeitung“ verhindern. Größen der Kabarett-, Schauspiel-, Autoren-, sowie Musikerszene haben für 22. Jänner 2023 die Solidaritätsveranstaltung „Rettet die Wiener Zeitung“ in der Kulisse organisiert.
WIEN/HERNALS. Die Idee für die Veranstaltung in der Hernalser Kleinkunstbühne ,,Kulisse" wurde in den Weihnachtsfeiertagen durch Josef Hader, einen vielfach ausgezeichneten österreichischen Kabarettisten geboren: „Viele Künstlerinnen und Künstler waren der Meinung: Wir wollen aufzeigen und jetzt ein Zeichen setzen.“
Um das zu erreichen werden neben der Grande Dame der Schauspielzunft, Erika Pluhar, auch Größen der Kabarettwelt wie Flüsterzweieck, Severin Groebner, Miriam Hie, Peter Klien, Maria Muhar und Florian Scheuba auf die Bühne der Kulisse tretten. Von Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek gibt es eine Grußbotschaft und auch Autor Robert Menasse übermittelt seinen Unterstützungstext urlaubsbedingt aus weiter Ferne.
Heftige Proteste
Ein Gesetzesentwurf der zum Ende der Printausgabe der Wiener Zeitung führen würde, hatte bereits im Herbst 2022 nicht nur in großen Teilen der Kulturszene für heftiges Kopfschütteln gesorgt. Wenig überraschend sind seit Herbst zahlreiche Unterstützerschreiben für die Wiener Zeitung eingelangt. Dabei sprachen sich Größen aus Politik, Wissenschaft, Journalismus, Kunst und Kultur deutlich für ein fortbestehen der beliebten Tageszeitung aus.
Auch eine Petition, welche 18 Monate Übergangszeit zur Entwicklung eines neuen Modells zur Fortführung fordert, erhielt Breite Unterstützung unter anderm auch von EX-Bundespräsident Heinz Fischer. Für solche Initiativen ist auch höchste Eisenbahn, denn das Gesetz, dass zum Ende des Traditionsblattes führen würde, könnte bereits Anfang Februar im Nationalrat eingebracht werden.
Die Kulisse wird selbst zum Wohltäter
Für die Rettung der traditionsreichen Zeitung wird auch die ebenso traditionsreiche Kulisse in den Dienst der guten Sache gestellt. Wie die Bezirkszeitung von der Geschäftsführerin Alexa Oetzlinger erfuhr, werden sowohl Location, Personal aber auch die Organisation gratis zur Verfügung gestellt.
„Ich will mir eine Gesellschaft ohne unabhängigen und fundierten Tageszeitungs-Journalismus gar nicht vorstellen. Hier handelt es sich um einen Angriff auf die Demokratie, den es zu verhindern gilt.“
Oetzlinger zeigte sich auch von dem regen Zuspruch für das Event begeistert. Die Künstlerinnen und Künstler haben keine Sekunde gezögert und waren durch die Bank sehr positiv auf das Event zu sprechen: "Viele Künstlerinnen und Künstler die wir angefragt haben, waren enttäuscht das sie an dem Abend schon einen Auftritt haben und nicht bei uns auftreten können."
Zur Sache
Solidaritätsveranstaltung „Rettet die Wiener Zeitung“
22. Jänner, 19 Uhr
Kulisse Wien
Rosensteingasse 39, 1170 Wien
Eintritt frei!
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