Weinstabl folgt auf Schweitzer
Wieder Trainerwechsel beim Wiener Sport-Club
Trotz einer erfolgreichen Saison tauscht der Wiener Sport-Club den Cheftrainer: Weinstabl folgt auf Schweitzer.
HERNALS. "Mit 650 Tagen Amtszeit zählt Norbert Schweitzer zu den Langzeit-Trainern des Wiener Sport-Clubs." Dieser Satz aus der Presseaussendung des Dornbacher Kultklubs spricht Bände. Die durchschnittliche Verweildauer der Cheftrainer ist kurz, daran kann auch der Saisonabschluss auf dem vierten Platz in der Regionalliga Ost nichts ändern.
"Zwei Tage vor Trainingsbeginn wurde mir in einem Telefonat mitgeteilt, dass nicht mehr mit mir geplant werde", schildert Schweitzer seinen Abschied. Für den Verein ein völlig normaler Vorgang. "Als Norbert die Mannschaft übernommen hat, war es keine leichte Situation. Wir sind ihm zu mehr als nur Dank verpflichtet. Bei den Gesprächen darüber, wie es weitergehen soll, kam es aber zu Auffassungsunterschieden", so Sport-Club-Kommunikationsleiter Marcel Ludwig.
Der Nachfolger für Schweitzer ist mit Robert Weinstabl kein Unbekannter: Der 35-jährige Burgenländer hat den 1. SC Sollenau zwei Jahre lang im Mittelfeld der Regionalliga etabliert und im Sommer 2018 den SKU Amstetten in die Bundesliga geführt. "Wir haben mit Robert schon im vergangenen Sommer Gespräche geführt und waren immer in gutem Kontakt. Mit ihm wollen wir so langfristig wie möglich planen", erklärt Ludwig.
Das will auch der neue starke Mann an der Seitenlinie. "Wenn der Wiener Sport-Club anfragt, dann überlegt man nicht zweimal", zeigt sich Robert Weinstabl euphorisch. Der Eisenstädter sieht den kurzfristigen Trainerwechsel als "nicht alltäglich" an und hat auch Verständnis für Kritik: "Es ist keine normale Situation. Dennoch ist der Verein auf mich zugekommen und wir haben zusammengefunden."
Eine solide Saison
Dem neuen Trainer geht es vorrangig darum, "etwas zu entwickeln". Seine Spielphilosophie ist auf Ballbesitz und Dominanz aufgebaut. Dennoch will Robert Weinstabl nicht sofort alles Bewährte ändern: "Ich wäre nicht gut beraten, wenn ich alles, was bisher gut funktioniert hat, sofort über den Haufen werfen würde." Vielmehr will Weinstabl den Verein Schritt für Schritt kennenlernen, um eine eigene Sichtweise zu entwickeln.
Ob ihm dafür genug Zeit zur Verfügung steht, wird die kommende Spielzeit zeigen. Man will jedenfalls beim WSC eine "möglichst solide Saison im oberen Drittel" spielen.
Ein möglicher Aufstieg würde heuer überhaupt nicht in die Planungen passen. Denn die Ambitionen, wieder in die zweithöchste Spielklasse Österreichs zu kommen, stehen und fallen mit dem Stadion-Neubau. "Wir werden heuer sicher nicht um eine Lizenz für die 2. Liga ansuchen. Ohne den neuen Stadion macht das keinen Sinn", sagt Kommunikationschef Marcel Ludwig. Der Baubeginn ist noch ungewiss ...
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