Zivildiener: Kollaps droht!
Ende der Wehrpflicht würde soziale Einrichtungen im Bezirk treffen
Ob Rettung oder betreutes Wohnen – die jungen Männer leisten einen wertvollen Beitrag. Das Ende der Wehrplicht und damit des Zivildienstes würde einen tiefen Einschnitt für wichtige Institutionen wie das Krankenhaus Göttlicher Heiland bedeuten.
(bar/si). 2.313 Zivis leisten derzeit ihren Dienst in Wien ab. Neun Monate lang versorgen sie Pflegebedürftige, transportieren Kranke zu ihren Untersuchungen oder betreuen Behinderte in Wohngemeinschaften. Die nun losgetretene Wehrdienstdiskussion hätte darauf direkte Auswirkungen – so auch auf das Krankenhaus Göttlicher Heiland an der Dornbacher Straße.
Große Hilfe für den Betrieb
Im Göttlichen Heiland sind derzeit vier Zivildiener tätig. „Früher hatten wir zehn, doch es stellte sich heraus, dass bei einer kleineren Gruppe die Motivation höher ist“, so Pflegedirektorin Kapounek. Die jungen Männer dürfen zwar nicht dieselben Tätigkeiten ausüben wie geschultes medizinisches Personal, leisten aber dennoch einen wertvollen Beitrag. „Unsere Zivildiener sind stark mit der Betreuung älterer Menschen beschäftigt“, erklärt Kabounek. Durch die Verrichtung von Tätigkeiten, die kein Medizinstudium voraussetzen, tragen die Zivis wesentlich zur Entlastung des übrigen Personals bei. Sollte der Wehrdienst fallen und somit auch das Ende des Zivildienstes kommen, kämen auf das Krankenhaus Göttlicher Heiland nicht nur organisatorische Umstellungen sondern auch finanzielle Belastungen zu.
Ähnlich dem Göttlichen Heiland beschäftigen einige dutzend Organisationen im Bezirk Zivildiener, so etwa die Behindertenbetreuung oder die Flüchtlingshilfe. Meist sind es, wie im Göttlichen Heiland, weniger als zehn Zivis pro Betrieb. In der gesamten Stadt leisten derzeit 23 Prozent aller Zivildiener ihren Dienst ab. Damit sind Kosten von 14,5 Millionen Euro verbunden, wobei sich die Zuwendungen des Ministeriums unterschiedlich verteilen. Während etwa Rettungsdienste 600 Euro pro Zivi vom Ministerium bekommen, müssen beispielsweise Ökoeinrichtungen 130 Euro für einen Präsenzdiener zahlen. Das Grundentgelt von 292,50 Euro pro Monat wird vom Bundesministerium entrichtet.
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