Schönbrunner Graben: Das Gfrett mit den Parkplätzen
Endlich wurde die Lösung im Schönbrunner Graben am Schafberg - an der Grenze zwischen Währing und Döbling - umgesetzt. Zufrieden sind noch immer nicht alle.
HERNALS/WÄHRING. Am Anfang war eine anonyme Anzeige gegen jene Autofahrer, die wie immer im Schönbrunner Graben geparkt haben – nur war das eigentlich schon immer illegal. Der Schönbrunner Graben ist über weite Strecken nämlich zu schmal für parkende Autos und Gegenverkehr. Die Folge waren Strafzettel.
Nach der Anzeige kam die Verunsicherung und im Herbst 2016 begann die Suche nach Lösungen. Drei Varianten wurden den Anrainern vorgestellt, um die Situation zu bereinigen: Eine Einbahn – da würden sich mehr Parkplätze ausgehen –, eine Wohnstraße mit markierten Parkplätzen und die "österreichische Lösung": Alles bleibt, wie es ist. Mit großer Mehrheit haben sich jene, die bei den Infoveranstaltungen waren, für die zweite Variante entschieden.
Anrainer wollten Wohnstraße
Nach der Lösung kam die Anpassung: Die Wohnstraße im Schönbrunner Graben wurde von der Molnargasse bis zur Herbeckstraße umgesetzt. Deshalb wurden die Anrainer des Schöberweges gefragt, ob sie nicht auch gerne gleich eine Wohnstraße vorziehen würden. "Über 50 Prozent haben sich zurückgemeldet und davon haben sich 70 Prozent für eine Wohnstraße ausgesprochen", sagt Bezirksvorsteherin Ilse Pfeffer (SPÖ). Nach der Befragung wurde mit den Markierungen für die legalen Parkplätze begonnen.
Nach der Umsetzung, sollte man meinen, wäre es Zeit, dass wieder Ruhe in der Gasse einkehrt. Doch die Anrainer sind mit der Anzahl der jetzt markierten Parkplätze teilweise sehr unzufrieden: "Es wäre sehr viel mehr möglich gewesen", sagt etwa der Obmann des Kleingartenvereins Alt-Klampfelberg-Kolonie, Peter Cermak. Im oberen Bereich gebe es zwar genügend markierte Parkplätze, unten, wo die Straße schmäler wird, hätte man aber gegeizt. Das war auch der Tenor bei einer spontan einberufenen Begehung, bei der neben etwa 40 Anrainern auch Bezirksrat Klaus Heintzinger (ÖVP) anwesend war. "Die Anrainer sagen, dass sie vorher etwa 60 Parkplätze zur Verfügung gehabt hätten, wobei natürlich einige davon illegal waren. Jetzt sind es 19 markierte Parkplätze." 15 weitere könne man seiner Meinung nach zusätzlich markieren.
Heintzinger hat mit Bezirksvorsteherin Pfeffer vereinbart, dass er ihr seine Vorschläge für zusätzliche Parkplatzstandorte übermitteln wird. "Natürlich haben die Verkehrsplaner versucht, so viele Parkplätze wie möglich zu erhalten", sagt sie. "Ich glaube also nicht, dass viele legale Stellplätze übersehen wurden." Sie werde aber versuchen, entsprechend nachzuverhandeln. Denn: Nach der Umsetzung kommt noch nicht die Ruhe, sondern erst das Nachbessern.
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