Integrationsprojekt: Flüchtlinge arbeiten mit im Geriatriezentrum Wienerwald

- hochgeladen von Paul Martzak-Görike
Das Projekt IGOR bindet Flüchtlinge in Therapiearbeit mit älteren Menschen im Geratriezentrum ein.
HIETZING. Das erfolgreiche Integrationsprojekt IGOR ist nun auch für neue Flüchtlinge im ehemaligen Geriatriezentrum am Wienerwald geöffnet worden.
IGOR steht für Integrationsarbeit und Gesundheitsförderung im Öffentlichen Raum und wird von der Einrichtung und Bildungsträgern unterstützt wie der VHS Hietzing, Arbeitersamariterbund und der Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik. „Das Projekt gibt es seit gut einem Jahr. Gemeinsam mit minderjährigen, unbegleiteten Flüchtlingen des Hauses SIDRA ist damals im Sommer 2014 unter der Leitung des Künstlers Markus Tripolt die Fassade der VHS Hietzing umgestalten worden“, erzählt Brigitte Gadnik-Jiskra. Seit 30 Jahren arbeitet sie als Malkursleiterin mit hochbetagten Menschen des Geriatriezentrums am Wienerwald. "Nach Fertigstellung der Fassade im letzten Herbst wollten wir uns von diesen engagierten Burschen nicht mehr trennen. So entstand die Idee, sie in den Kursen mit den alten Menschen zusammen zu führen um ihnen weiterhin den Kontakt mit der Bevölkerung zu ermöglichen."
Integration durch Freundschaft
„Es hat von Anfang an sehr gut funktioniert. Unsere älteren Damen wollten viel über die fernen Heimatländer der Burschen erfahren und haben auch von ihren eigenen Leben erzählt. Sie hatten große Freude miteinander“, berichtet Gadnik-Jiskra. An dem Projekt IGOR sind viele Menschen ehrenamtlich beteiligt. Gemeinsam werden die mittlerweile verlassenen Therapiegärten neu bepflanzt und gepflegt - die erste Gemüseernte gab es bereits. "Es ist wichtig für die Jugendlichen zu sehen, dass ihre Arbeit einen Sinn hat.“ Die ehrenamtlichen Betreuer geben den Burschen zudem Nachhilfe in Deutsch, laden sie zu ihren Familien ein, unternehmen Ausflüge mit ihnen und begleiten sie auf Amtswegen.
Gemeinsam kann viel gelingen
Da die Burschen nur bis zur Vollendung ihres 18. Lebensjahres im Haus SIDRA wohnen dürfen, ist die Zeit danach besonders schwer für sie. Sie haben noch keinen Job und keine Wohnmöglichkeit und sind dankbar für jede Unterstützung, die man ihnen anbietet. "Es ist nicht Mitleid oder Almosen, was diese jungen Flüchtlinge von uns brauchen. Vielmehr ist es Anerkennung und Hilfestellung, um ihren eigenen Weg in einer fremden Gesellschaft zu finden um ein wertvolles Mitglied in dieser werden zu können", so Gadnik-Jiskra. Die Erfolge von IGOR können sich sehen lassen: Sayed H. und sein Bruder Hameed haben die Aufnahmeprüfung an der IBS geschafft. Khalil A. und Shahir A. haben durch ehrenamtliche Mitarbeiter einen Job in einem persischen Lokal bekommen. Für Abdullah A. und Mudaser I. konnten Lehrstellen als Elektriker gefunden werden. Nähere Informationen zu IGOR auf www.vhs.at/hietzing
Gärtnern als Beschäftigung und Therapie auch für Flüchtlinge
Die Arbeit im Garten soll nun auch für die neu angekommenen Flüchtlinge im Geriatriezentrum am Wienerwald geöffnet werden. „Die Burschen helfen uns schon jetzt beim Übersetzen bei der Aufnahme von Neuankömmlingen. Es macht sie stolz, dass sie gebraucht werden. Bei der Arbeit im Garten können sie sich auch etwas dazu verdienen, lernen aber gleichzeitig für Dinge Verantwortung zu übernehmen,“, so Dr. Neuhauser. Aktuell werden noch Betreuungsplätze für Jugendliche bei österreichischen Pflegefamilien gesucht – die Kosten trägt der Staat durch Zuschüsse. Nähere Informationen dazu und für freiwillige Unterstützer unter 0664 962 19 24 (Dr. Neuhauser) oder direkt beim Jugendamt in Hietzing.
Für geleistete Arbeitsstunden im Rahmen unseres Projekts erhalten die Burschen € 5,00 Taschengeld, welches nur aus Spenden finanziert wird. Auch PCs oder Laptops für Deutschkurse können gerne gespendet werden.
Spendenkonto:
Verwendungszweck: Flüchtlingsprojekt "IGOR"
Verein GartenTherapieWerkstatt
IBAN: AT 65 1200 0524 6686 6577
BIC: BKAUATWW
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