Jugend Eine Welt in der Hietzinger VHS
Behinderte Menschen im Einsatz für Sozialprojekte
Freiwilligeneinsätze einmal anders: Menschen mit Behinderungen engagieren sich im Ausland für Sozialprojekte.
HIETZING. Bildung überwindet Armut: Unter diesem Motto fördert die Hilfsorganisation "Jugend Eine Welt" bessere Lebensperspektiven für benachteiligte Kinder und Jugendliche auf der ganzen Welt. Im Ausland in einem Sozialprojekt leben und mitarbeiten, eine neue Kultur kennenlernen, wichtige praktische Erfahrungen sammeln: Immer mehr Menschen wollen sich international engagieren. Auch Menschen mit Behinderungen haben diesen Wunsch, stoßen dabei aber oft auf Barrieren.
Im Rollstuhl um die Welt
Ein Pionier auf diesem Gebiet ist Erwin Buchberger, der im Rollstuhl sitzt und bereits 2012 zwei Monate lang in einer integrativen Bildungseinrichtung in Lettland tätig war. "Der Auslandseinsatz war für mich eine Schule des Lebens", blickt Buchberger zurück. Seit September ist der 32-Jährige nun auch hauptberuflich für "Jugend Eine Welt" tätig und unterstützt andere Freiwillige mit Behinderungen in ihrem Engagement.
Da der Verein selbst derzeit über kein barrierefreies Büro verfügt, stellt die VHS Hietzing Buchberger einen Arbeitsplatz zur Verfügung. "Da wir mit Ursula Jokl eine Mitarbeiterin im Rollstuhl haben, sind wir seit 30 Jahren eine barrierefreie Volkshochschule. Von dem Projekt ‚WeltWegWeiser' erwarten wir uns neue Impulse für unsere Bildungsarbeit", so Robert Streibel, Direktor der VHS Hietzing. Zudem sei ihm wichtig, dass die Besucher sehen, dass auch behinderte Menschen sich für andere engagieren können. Daher ist auch eine Ausstellung zu diesem Thema in der VHS in Planung.
Wertvolle Erfahrungen sammeln
"WeltWegWeiser", die Servicestelle für internationale Freiwilligeneinsätze von "Jugend Eine Welt", unterstützt seit 2017 das Engagement von Menschen mit Behinderungen. Die ersten sechs Freiwilligen mit Behinderungen haben in der Zwischenzeit ihre Auslands-einsätze absolviert und dabei nicht nur vor Ort Unterstützung geleistet, sondern auch selbst wertvolle Erfahrungen gesammelt.
Ziel ist es, Personen mit Behinderungen auf einen Auslands-einsatz für "WeltWegWeiser"-Partnerorganisationen in den Bereichen Soziales, Entwicklung und Menschenrechte zu entsenden. Der Freiwilligeneinsatz steht grundsätzlich allen Menschen mit Behinderungen offen. Gleichzeitig gelten die grundlegenden Anforderungen an Freiwillige, etwa Offenheit und Teamfähigkeit. Denn der Auslandsdienst ist auch mit großen Herausforderungen verbunden.
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