Gegen Brücke
Bürgerinitiative sagt Nein zum "Highway durch Hietzing“
Gründer einer Hietzinger Bürgerinitiative richten sich gegen die Idee einer Brücke über die Verbindungsbahn.
WIEN/HIETZING. „Wir befürchten, dass eine Brücke über die Verbindungsbahn in Höhe Titlgasse massiv Durchzugsverkehr anziehen würde", sagen Michael Dworzak und Christian Stelzer, Gründer von "Nachbar für Nachbar".
Die Bürgerinitiative setzt sich für eine Verkehrsberuhigung rund um die Verbindungsbahn sowie den Ausbau der Öffis ein. "Wir treten aber entschieden gegen eine immer wieder aufs Tapet gebrachte Brücke als Verbindung von Schrutkagasse und Tolstojgasse mit Titlgasse und Suppégasse ein. Die Zubringerstraßen führen direkt am Roten Berg vorbei und würden das Naherholungsgebiet für alle Hietzinger gefährden“, so die beiden Ärzte.
"Roter-Berg-Brücke" als Verbindung
Hintergrund ist eine Verkehrsanalyse, die von den ÖBB zur Neugestaltung der Verbindungsbahn erstellt worden ist. Demnach könnte die auch "Roter-Berg-Brücke" genannte Verbindung zur neuen Durchzugsstraße werden und rund 6.000 zusätzliche Autos pro Tag quer durch Hietzing schleusen.
"80 Prozent davon wären Durchzugsverkehr aus dem Wiental in Richtung Meidling, Liesing und Südautobahn", sagt Stelzer und erinnert an Pläne aus den 1970er-Jahren: Damals war das "Titlbrücke" genannte Bauwerk als Teil der B222, die als vierspurige Verbindungsstraße von West- und Südautobahn geplant war, vorgesehen. Diese Pläne wurden allerdings auch wegen rund 14.000 Unterschriften aus Hietzing fallen gelassen.
"Wir haben die Brücken-Fantasien zum Thema einer Blitzumfrage unter Anrainern in Lainz und Unter St. Veit gemacht", merkt Dworzak an. "Die Ablehnung der Brückenpläne war überwältigend, wir haben mehr als 300 Unterschriften gesammelt." Dabei hat die Initiative grundsätzlich nichts gegen eine neue Brücke über die Verbindungsbahn. "Allerdings nur für Fußgänger und Radfahrer", präzisiert Stelzer. "Für diese wäre sie eine willkommene Verbindung vom Wohngebiet rund um die Lainzer Straße hinauf zum Roten Berg – aber auch für Füchse, Dachse und andere Tiere.“
Das schlägt "Nachbar für Nachbar" vor
Die Gründer von "Nachbar für Nachbar" ergänzen, dass die bei der Neugestaltung fix eingeplante Unterführung in der Waldvogelstraße aufgrund der Routenführung keinen zusätzlichen Verkehr anlocken würde und der Bereich mittels Überplattung zur Begegnungszone werden könnte."
Dworzak und Stelzer schlagen vor, den asphaltierten Platz am oberen Ende von Titl- und Suppégasse zu entsiegeln. "Es geht uns um eine nachhaltige Zukunft und damit um eine hohe Lebensqualität für alle Hietzinger", sind sich die beiden einig. "Die gibt es aber nur, wenn wir auf Fantasien von einem Highway durch Hietzing, der durch die Brücke über die Verbindungsbahn entstehen würde, bewusst verzichten.“
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