Hietzing trifft China
China liebt unseren Pop-Paten
Mario Rossori ist ein Urgestein der heimischen Musikszene. Das weiß man weit über die Grenzen Österreichs.
HIETZING. Er sei zwar kein gebürtiger, aber ein g’standener Hietzinger, wie er selbst sagt. Seit 35 Jahren ist der 13. Bezirk sein privater und auch beruflicher Lebensmittelpunkt. Dass sich beides in Hietzing so gut verbinden lässt, gefällt ihm sehr gut. "Da ist einerseits der ländliche Charakter und andererseits habe ich rund um den Hietzinger Hauptplatz alle Angebote einer Großstadt", schwärmt Mario Rossori.
Musikaffinen Menschen braucht man ihn wohl nicht erst vorzustellen, aber es soll ja auch andere geben. Seit Jahrzehnten prägt Mario Rossori das österreichische Musikgeschehen entscheidend mit, ob als Produzent, Manager oder mit seinem Platten-Label "Pate Records", das Musiker wie James Cottriall oder Eva K. Anderson bekannt gemacht hat.
Aus dieser Zeit stammt übrigens auch sein Spitzname "Pop-Pate", der jedoch auch gerne mal missverstanden werde, wie Mario Rossori mit einem Lachen erzählt. "Das hat rein gar nichts mit der Mafia zu tun. Es ist eher im Sinne von Tauf- und Firmpate zu verstehen. Ich bin jemand, der Musikern hilft und ihre Karriere fördert." In diesem Sinne erfand er übrigens im Jahr 2000 auch den einzigen bedeutenden österreichischen Musikpreis, den Amadeus. Seine Verdienste um die Musik in unserem Land sind unbestritten und wie man gleich lesen wird, wurde er dadurch auch weit über die Grenzen Österreichs hinaus bekannt.
Ins Land der Mitte
Es war im Jahr 2011, als das Bundeskanzleramt zwei Galaveranstaltungen zum 40-jährigen Jubiläum österreichisch-chinesischer Freundschaft in China plante. Im Vorfeld war der Name des Pop-Paten gefallen und so wurde Mario Rossori mit der Umsetzung der Events betraut. Sein Konzept "Musical Journey through Austria" mit heimischen Künstlern wie der Pop-Sängerin Valerie bis hin zu den Altausseer Seitlpfeifern hat den Chinesen gefallen. "Der Wahnsinn aus meinem Kopf wurde ein Riesenerfolg", freut sich Mario Rossori und ergänzt die Geschichte: "Einer der Künstler, die in China auftraten, war Lukas Plöchl." Was Mario Rossori nicht wusste, war, dass der Trackshittaz-Sänger zur Hälfte Chinese ist. "Er hat dann in Peking spontan auf Chinesisch gerappt. Verstanden habe ich nichts, aber Lukas hat mir später erzählt, dass es darum ging, dass er der lebende Beweis für die österreichisch-chinesische Freundschaft sei", erzählt der Musik-Manager.
China kommt nach Wien
Der Kontakt zum Reich der Mitte ist nie abgerissen. So hat Mario Rossori zum Beispiel ein Liederbuch mit österreichischen Kinderliedern in chinesischer Sprache auf den fernöstlichen Musikmarkt gebracht. Nun holt er musikalisch begabte Kinder aus China nach Wien. Im Rahmen der Aowei – International Youth Piano Competition verfeinern sie hier ihr Können. "Technisch sind die Chinesen perfekt. Was ihnen aber fehlt, ist die Wiener Leichtigkeit beim Spiel", sagt er. Das nächste Mal kann man sie im Februar 2020 in Wien hören.
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