Villa Beer wird Museum
Hietzings Architektur wird zum Ausflugsziel
In Hietzing stehen viele Gebäude bedeutender Architekten. Ein Architekturpfad soll diese jetzt bekannt machen.
WIEN/HIETZING. Adolf Loos, Josef Hoffmann, Josef Frank und Oskar Wlach — eines haben all diese bedeutenden Architekten der Moderne gemeinsam: Eindrucksvolle Bauten aus ihrem Schaffen finden sich noch heute in Hietzing.
"Bei uns im Bezirk entstanden im letzten Jahrhundert eine Reihe eindrucksvoller Wohnbauten, die bis weit über die Grenzen von Wien hinaus Beachtung finden. Leider ist das nicht vielen bewusst", so Johannes Bachleitner (Neos).
Architekturpfad vor Umsetzung
Um die oftmals übersehenen Sehenswürdigkeiten auch der Allgemeinheit näherzubringen, wurde bereits 2017 in der Bezirksvertretung ein Neos-Antrag zu einem Architekturpfad einstimmig angenommen. Seitdem läuft die Vorbereitung in einer fraktionsübergreifenden Arbeitsgruppe.
Gut Ding braucht — auch den immer wieder neuen Lockdowns geschuldet — Weile. Jetzt aber steht die "Architek-Tour" kurz vor der Umsetzung und wartet dabei auch gleich mit einem besonderen Highlight auf.
Villa Beer wird Museum
Mit der Villa Beer (Wenzgasse 12) hat Josef Frank gemeinsam mit Oskar Wlach in Wien zwischen 1929 bis 1931 eines der wichtigsten Werke mit kulturgeschichtlicher Bedeutung erschaffen. Lange lag dieses einzigartige Bauwerk der Moderne im Dornröschenschlaf.
Nun hat die Villa mit dem Hietzinger Lothar Trierenberg einen neuen Besitzer, der diesem Baujuwel die Fassung geben will, die es verdient. "Ich plane, dieses Haus als Museum zu gestalten. Die Villa Beer wird nicht als privater Wohnraum genutzt werden", so der Eigentümer und erklärt auch seine Beweggründe. "Mir war klar, dass dieses Haus erhalten werden muss. Das war eine spontane Bauchentscheidung."
In einem ersten Schritt werden jetzt die notwendigen Renovierungen unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes geplant. "Das ist ein Glücksfall für den Architekturpfad. So kann die Architektur nicht nur von außen, sondern auch von innen begutachtet werden", so Neos-Bezirksrat Jürgen Fränzer unisono mit Christian Grimmer, der die Arbeitsgruppe bisher geleitet hat.
Auch Bezirksvorsteherin Silke Kobald (ÖVP) zeigt sich von der Großzügigkeit beeindruckt. "Es ist keinesfalls selbstverständlich, dass Lothar Trierenberg die privaten Mittel der Familie zum Erhalt des architektonischen Erbes in Hietzing verwendet. Dafür möchte ich mich ganz herzlich bedanken!"
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