Neues Aquarium
Hunderte Tiere ziehen im Tiergarten Schönbrunn um

- Tierpfleger Patrick Aßlaber lässt eine neue Fischart in der neuen Aqua-Forschungsstation frei.
- Foto: Daniel Zupanc
- hochgeladen von Laura Rieger
Im Tiergarten Schönbrunn sind kürzlich hunderte Fische, Garnelen und Pflanzen in ein neues Aquarium umgezogen. Dort sollen hoch bedrohte Arten gezüchtet und erforscht werden. Im Wiener Zoo leben vier Tierarten, die in der freien Wildbahn bereits ausgerottet wurden.
WIEN/HIETZING. Fische, Garnelen, Pflanzen und Co. aus dem Tiergarten Schönbrunn bekommen demnächst ein neues Zuhause. Seit Dezember übersiedeln die Tiere und Pflanzen aus dem Backstage-Bereich des alten Aquarienhauses in die neu errichtete Aqua-Forschungsstation.
Begonnen wurde mit dem Süßwasserbereich, wo bereits alle 90 Süßwasserarten erfolgreich umgesiedelt wurden. Der Umzug erfolgte aufgrund der Anzahl der rund 60 bedrohten Tierarten schrittweise. Vier von den 60 Tierarten sind in der Wildbahn bereits ausgerottet, wie der Langflossen-Wüstenkärpfling und die Petzea-Rotfeder.
Umzug nach Akklimatisation
"Gerade beim Erhalt von Reservepopulationen spielen zoologische Gärten und Aquarien eine Schlüsselrolle. Diese unwiederbringlichen Reservepopulationen sind die Grundlagen für mögliche Auswilderungen. Hätte ein Teil von ihnen nicht überlebt, wäre nicht gleich die ganze Art verloren", erklärt Tiergartendirektor Stephan Hering-Hagenbeck.

- Der Süßwasserbereich in der neuen Aqua-Forschungsstation.
- Foto: Daniel Zupanc
- hochgeladen von Laura Rieger
Sodass sich die Fische schnell an ihr neues Heim akklimatisieren, wurden neue Becken über mehrere Wochen „eingefahren“ und ihre Wasserwerte regelmäßig geprüft. Das bedeutet, dass zuerst der Bodengrund eingestreut sowie kleinere Pflanzen ins Aquarium gesetzt werden, bevor die kleinen Wirbeltiere folgen. Anfangs übersiedelte nur ein kleiner Teil der Fische. Wenn die Tiere ein normales Verhalten aufwiesen, folgten die weiteren Artgenossen.
Von Ausrottung bedroht
Im neuen Aquarium sollen künftig zahlreiche hoch bedrohte Arten erhalten, gezüchtet und erforscht werden. In einem eigenen Bereich erhalten Besucherinnen und Besucher Einblicke in aktuelle Forschungen. Dass diese wichtig sind, zeigt eine Studie der Weltnaturschutzorganisation (IUCN): Ein Viertel aller Süßwasserlebewesen ist von der Ausrottung bedroht.

- Der Langflossen-Wüstenkärpfling ist in der freien Wildbahn bereits ausgerottet.
- Foto: Daniel Zupanc
- hochgeladen von Laura Rieger
„Durch Umweltverschmutzung, Staudämme, Überfischung und weitere Bedrohungen verschwinden zahlreiche Süßwasserarten – und das, während viele Menschen noch nie von ihnen gehört haben“, sagt Anton Weissenbacher, zoologischer Kurator im Tiergarten. So seien Wüstenkärpflinge kaum bekannt, ihr Schutz sei aber genauso wichtig wie der von Meeresschildkröten.
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