Autofahrer gegen Bahntrasse durch Hietzing
Jetzt macht auch der Verein "Mein Auto" gegen die Verbindungsbahn mobil
Die Pläne für den Umbau der Verbindungsbahn werden immer konkreter – ebenso der Widerstand dagegen.
HIETZING. Die geplante Umleitung der Verbindungsbahn durch das historische Stadtbild von Hietzing sorgt seit Jahren für Unruhe unter den betroffenen Anrainern und für Widerstand.
Seit vier Jahren engagiert sich der Verein "Verbindungsbahn – So bitte nicht!", der dem Projekt kritisch gegenübersteht (www.verbindungsbahn.info). Vor wenigen Wochen wurde unter dem etwas sperrigen Namen "Keine Teilung Hietzings durch die Verbindungsbahn Neu" ein weiterer Verein eingetragen, der sich ebenfalls den Interessen der Hietzinger Bevölkerung verpflichtet fühlt (www.verbindungsbahn-wien.at).
Jetzt tritt noch ein weiterer Mitstreiter in den Ring, der auch und vor allem die Interessen des Individualverkehrs vertreten wissen will. "Die beabsichtigte sogenannte Attraktivierung der Verbindungsbahn darf in Hietzing nicht nur einseitig attraktiv für den Zugverkehr sein", erklärt Burkhard Ernst in seiner Funktion als Vorsitzender des bereits 2015 gegründeten Vereins "Mein Auto" (www.meinauto.wien).
Keine Teilung Hietzings
Burkhard Ernst lebt seit 1981 in Ober St. Veit und ist Hietzinger aus Überzeugung: "Der 13. war immer schon mein Wohn-Traumbezirk, denn er verbindet das Städtische und das Ländliche miteinander." Das darf aus seiner Sicht keinesfalls getrennt werden: "Der Plan einer Hochbahntrasse auf einer Mauer quer durch Hietzing würde den Bezirk in Osten und Westen teilen. Das wäre eine optische sowie verkehrspolitische Zumutung."
Burkhard Ernst ist nicht nur Filmproduzent und wurde zweimal mit der Romy ausgezeichnet, er ist auch im Vorstand der Mazda Rainer Gruppe. Als solcher sieht er ein wesentliches Problem: "Es wäre für die Ober St. Veiter dann sehr schwierig, nach Hietzing oder Wien zu fahren, da die derzeit stark frequentierten und mit Bahnschranken versehenen Übergänge gesperrt werden müssten. Diese Einschränkungen für Autos würden für Umwege mit Staus und zusätzliche Emissionen sorgen." Er fordert eine Hochtrasse, welche die Straßenverbindung offen lässt oder gar verbessert: "Das wäre eine große Erleichterung. Eine Trennung des Bezirks wäre so auch nicht mehr gegeben."
Im Augenblick prüft das Infrastrukturministerium die von den ÖBB eingereichten Unterlagen für die Umweltverträglichkeitsprüfung. Sobald diese voraussichtlich im März 2021 kundgemacht wird, wollen die anderen beiden Vereine als Bürgerinitiative gegen die Pläne vorgehen.
Burkhard Ernst schlägt einen anderen Weg ein: "Ich kann aus heutiger Sicht klar sagen, dass ich keine Bürgerinitiative gründen und mich auch keiner anschließen werde. Wir werden als Verein klar und deutlich unsere Meinung sagen und diese bei der Politik auch selbstständig vertreten." Ebendort dürfte seine Stimme Gewicht haben: Burkhard Ernst wurde eben erst für seine Verdienste als Unternehmer um das Land Wien mit dem Großen Silbernen Ehrenzeichen ausgezeichnet.
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