Lainzer Tiergarten: Ein Urwald entsteht in Hietzing
Hannes Lutterschmied, Leiter der Forstverwaltung Lainz, zeigte der bz-Wiener Bezirkszeitung auf einer Tour im Johannser Kogel, wo ein Urwald mitten in Wien entsteht.
HIETZING. Bäume in regelmäßigen Abständen, die Stämme alle gleich dick, kaum Unterholz: So sehen die meisten österreichischen Wälder aus – auch der Wald im Lainzer Tiergarten. "Solche Wälder sind ein Kunstprodukt", sagt Hannes Lutterschmied, Leiter der Forstverwaltung Lainz.
Am Johannser Kogel sieht der Wald schon anders aus: Seit 1972 greifen hier aus Naturschutz- und Forschungsgründen keine Menschen mehr ein. In dem umzäunten, rund 45 Hektar großen Wald sind alte Eichen mit ihrer dicken und knorrigen Rinde ein idealer Lebensraum für Fledermäuse, Käfer und Vögel. "Der Baum lebt noch, aber einzelne Teile sind bereits abgestorben. Der Eichenbockkäfer fühlt sich dann besonders wohl", sagt Lutterschmied.
Vielfalt im Wald
Junge Triebe sieht man am Johannser Kogel direkt neben älteren Exemplaren und umgestürzten Bäumen, die bereits von Käfern und Pilzen zersetzt werden. Nach etwas mehr als 40 Jahren Schonung ist der Wald am Johannser Kogel jetzt wieder näher an der Natur. Wie lange dauert es nun, bis der Wald wieder ein richtiger Urwald ist? "Die Natur verändert sich fortwährend. Aber man kann sagen: in etwa das Lebensalter eines Baums."
Das umzäunte Naturwaldreservat ist für Besucher des Lainzer Tiergartens nicht frei zugänglich. Ab dem Frühjahr 2016 gibt es Führungen. Infos:
www.lainzer-tiergarten.at
Ein paar Eindrücke vom Johannser Kogel finden Sie in unserer Bildergalerie.
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