Tiergarten Schönbrunn
Leuchtquallen erstmals in Europa nachgezüchtet
Erfolg im Tiergarten Schönbrunn: Dort konnten – erstmals in Europa – zwei Quallenarten nachgezüchtet werden. Das Besondere: Die Meerestiere erzeugen Licht.
WIEN/HIETZING. Im Tiergarten Schönbrunn gibt es zahlreiche Tierarten, sogar Quallen werden gezüchtet – und das mit Erfolg. Denn gleich zwei europaweite Erstnachzuchten gelangen dem Tiergarten zu Jahresbeginn. Die "Pelagia panopyra", die zu den pazifischen Leuchtquallen zählt, sowie die Rippenquallenart "Bolinopsis mikado" konnten in Wien zum ersten Mal in einem Zoo in Europa nachgezüchtet werden.
„Die Schwierigkeit bei der Zucht ist es, den jungen Rippenquallen genug Nahrung zu bieten und gleichzeitig eine sehr gute Wasserqualität zu gewährleisten. Mit einer speziell für Rippenquallen entwickelten Zuchtsäule ist uns das jetzt gelungen“, freut sich Revierleiter Roland Halbauer gemeinsam mit dem Aquarienteam.
Quallen locken mit Licht Plankton an
Das Besondere der beiden Arten ist es, dass sie mit Hilfe chemischer Substanzen Licht erzeugen können. Dadurch wird nicht nur Nahrung wie Plankton angelockt, die Meeresbewohner wirken auch für das menschliche Auge gleich noch faszinierender.
Quallen gehören zu den ältesten Lebewesen der Welt, schon seit über 600 Millionen Jahren besiedeln sie die Erde. Im Gegensatz zu vielen anderen Tierarten sind Quallen und Rippenquallen in den meisten Fällen nicht von der Ausrottung bedroht, sie profitieren sogar von der Mischung aus Meereserwärmung und organischer Verschmutzung.
Große Quallenzucht in Schönbrunn
„Von besonderem Interesse für die Wissenschaft ist somit, Überlebensstrategien dieser faszinierenden Lebewesen in Zeiten des Klimawandels zu erforschen. In unserem Backstagebereich befindet sich eine der größten Quallenzuchten weltweit mit über 70 verschiedenen Arten“, erklärt der zoologische Abteilungsleiter Anton Weissenbacher.
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