Montecuccoliplatz: Das bestgehütete Geheimnis
Was passiert am Montecuccoliplatz? Seit zweieinhalb Jahren machen Gerüchte die Runde. Nun gibt es Details.
HIETZING. Am Küniglberg, könnte man zynisch behaupten, ist die Zeit stehen geblieben. Das Unkraut wuchert, die Vögel zwitschern und die Tage ziehen dahin. Am Küniglberg, genauer gesagt am Montecuccoliplatz, so jedoch die traurige Realität, wartet die Ruine des ehemaligen Zielpunktes darauf, eine neue Bestimmung zu bekommen – seit nunmehr zweieinhalb Jahren. Doch bis auf das Unkraut bewegt sich rund um die alte Halle nichts.
Die Geduld der Anrainer wurde mittlerweile überstrapaziert. Sie müssen mit den Öffis mühsame Wege auf sich nehmen, um zumindest die nötigsten Lebensmittel zu kaufen. Der nächste Supermarkt ist einige Busstationen entfernt.
Keine halben Sachen mehr
Auch die Zwischenlösung mit den Marktstandlern hat in der Bevölkerung nicht nur positive Resonanz hervorgerufen. Denn: Natürlich können Standler mit Spezialitäten keine Supermarktpreise bieten und auch kein komplettes Sortiment führen. Ein Problem für die Grätzelbewohner, denen es ja hauptsächlich darum geht, ihre Grundbedürfnisse abzudecken.
Ein Supermarkt werde wieder hierher kommen, das hört man seit Jahren. Wann es so weit sein und welcher Supermarkt das sein wird, dazu gab es bisher kaum Infos. Es war, als wären der Montecuccoliplatz und seine Bestimmung das bestgehütete Geheimnis der Stadt.
"Spar" bestätigt Gerücht
Nun scheint Bewegung in die Sache zu kommen, zumindest aber sind einige Details und Namen an die Öffentlichkeit gedrungen. Bisher hat "Wiener Wohnen" nur darüber informiert, dass man an einem Projekt arbeite. Nun heißt es von Pressesprecher Markus Leitgeb: "Ich kann außerdem bestätigen, dass es mehrere Interessenten für einen Nahversorger gibt. Mit einem davon haben wir eine Absichtserklärung unterzeichnet."
Auch Gerüchte über neue Gemeindewohnungen wurden von "Wiener Wohnen" bisher nicht bestätigt. Doch fragt man an anderer Stelle nach, wird es konkreter: Die Supermarktkette "Spar" bestätigt die Gerüchte. "‚Wiener Wohnen' baut auf dem Gelände des ehemaligen Zielpunktes eine Wohnanlage, in der unten ein Nahversorger einziehen soll. Dieser Nahversorger wird ein ‚Spar'-Supermarkt sein, das ist richtig", lässt Unternehmenssprecherin Nicole Berkmann auf Nachfrage der bz wissen.
Und wann ist es endlich so weit? "Derzeit warten wir noch auf ausstehende Bescheide der MA 21 bezüglich der Umwidmung", heißt es dazu von "Wiener Wohnen". Ein bisschen Zeit hat das Unkraut also doch noch, um in Ruhe zu wachsen.
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