Spital Speising und St. Josef Krankenhaus
Ordensspitäler sind wieder in Vollbetrieb
Während der Krise waren die Ordensspitäler im Dauereinsatz. Nun kehrt man in den Normalbetrieb zurück.
HIETZING. "Die Bewältigung der Pandemie und die Aufrechterhaltung des Gesundheitssystems wären ohne uns undenkbar gewesen", sagt Adolf Inzinger, Sprecher der Ordensspitäler.
Damit dürfte er recht haben, steht doch bundesweit jedes fünfte Spitalsbett in einem der 23 Ordenskrankenhäuser. Sieben davon sind in Wien und mit dem Spital Speising und dem St. Josef Krankenhaus befinden sich gleich zwei davon in Hietzing.
Sie alle haben während des Lockdowns nach dem 15. März die Gesundheitsversorgung der Stadt massiv unterstützt. So wurden sämtliche nicht vital wichtigen Leistungen sukzessive heruntergefahren, damit Wien im Worst Case (der glücklicherweise nicht eingetreten ist) genügend Betten für Covid-19-Patienten zur Verfügung gehabt hätte.
Jetzt sind die Ordensspitäler wieder im Regelbetrieb tätig. "Wir haben inzwischen im Wesentlichen die Ausgangsposition vor dem Lockdown wieder erreicht und sind mit unseren Leistungen für alle Menschen da, die unsere Hilfe brauchen", berichtet Manfred Greher, Sprecher der Plattform der Wiener Ordensspitäler.
Aktiv während der Krise
Nicht nur, dass die Ordensspitäler während des Lockdowns den Landeskrankenhäusern Personal zur Verfügung gestellt haben, sie haben auch nach Möglichkeit den Regelbetrieb aufrechterhalten. Besonders erfreuliche Nachrichten hört man diesbezüglich aus dem St. Josef Krankenhaus: Zwischen 1. März und 15. Mai wurden hier insgesamt 802 Geburten betreut. Allein im März konnte mit 331 Geburten ein neuer Rekord verzeichnet werden.
Im Orthopädischen Spital Speising wurden in der Zeit der Krise zusätzlich zu der bereits bestehenden Intensivstation mit sechs Plätzen acht weitere Intensivbehandlungsplätze geschaffen und rund 200 Betten für die Versorgung von Covid-19-Patienten bereitgestellt.
Aktuell werden sämtliche Anstrengungen unternommen, um wieder die volle Leistungsfähigkeit zu erbringen. Beispielsweise wurden bereits im Juni wieder 90 Prozent der operativen Normalleistung erbracht. Es wurde auch ein Drive-in-Testlabor für die Mitarbeiter eingerichtet. Unkompliziert und kurzfristig konnten diese so einen PCR-Test machen und somit den Betrieb aufrechterhalten.
Frage der Finanzierung
Dieser Einsatz hat natürlich seinen Preis. "All diese Vorhalteleistungen wären ohne beträchtlichen Einsatz und finanziellen Mehraufwand nicht möglich gewesen", erklärt Manfred Greher, Sprecher der Wiener Ordensspitäler, und ergänzt: "Damit wir auch in Zukunft im gleichen Umfang wie bisher für die Gesundheitsversorgung der Wiener da sein können, ist eine angemessene Finanzierung unserer Leistungen notwendig."
Unter diesem Aspekt und mit diesen Argumenten gehen die Ordensspitäler in die gerade beginnenden Finanzierungsverhandlungen mit der Stadt Wien.
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