Küniglberg
ORF stellt Parkplatz-Konzept vor
Die Wogen schlugen hoch in Hietzing, als der ORF vor Kurzem überraschend ankündigte, seinen Mitarbeitern die Parkplätze zu kündigen. Man befürchtete einen unvermeidlichen Parkplatz-Kollaps am und rund um den Küniglberg.
HIETZING. Günter Kasal (FPÖ) findet dafür deutliche Worte. "Wenn es dazu kommt, dass die heutigen Garagenmieter draussen parken, dann ist das die vorsätzliche Zerstörung der Lebensqualität am gesamten Küniglberg und sicher kein Beweis für gute Nachbarschaft!" Die Aufregung ist verständlich, wenn man bedenkt, dass spätestens 2023 - mit der Zusammenlegung aller ORF Unternehmen am Küniglberg - rund 3000 Personen im ORF-Zentrum arbeiten werden.
ORF beschwichtigt
Bei aller Emotionalität kann man die Situation aber auch durchaus positiv sehen meint ORF-Standortmanager Pius Strobl in einem ausführlichen Gespräch mit der bz. "Die Parkplätze verschwinden nicht, sie werden in Zukunft nur effektiver genutzt werden". Rund 750 Parkplätze stellt der ORF seinen Mitarbeitern momentan zur Verfügung und diese bleiben auch erhalten. Allerdings wird sich am Vergabe-System einiges ändern.
Zunächst einmal wird jedem Mitarbeiter sein bisheriger Parkplatz gekündigt. Danach wird nach einem speziellen Schlüssel (Anreiseweg, soziale Aspekte, Dringlichkeit) erhoben wer wirklich unbedingt einen Platz an dem er sein Auto abstellen kann benötigt. Diesen Mitarbeitern wird danach eine Parkgenehmigung ausgestellt, die aber keinen fixen Parkplatz mehr garantiert.
Ein elektronisches Leitsystem wie man es auch aus Parkhäusern kennt wird dafür sorgen, dass freie Plätze optimal genutzt werden. Zum besseren Verständnis: Bisher blieb der Parkplatz eines Redakteurs, der Nachts arbeitet tagsüber leer und umgekehrt. Damit ist jetzt Schluß. "Wir sehen die Bemühungen des ORF durchaus positiv. Ob sie sich in der Praxis bewähren wird sich zeigen." bringt Matthias Friedrich (SPÖ) die Angelegenheit auf den Punkt.
Öffi-Nutzung wird gefördert
Um die Parkplatz-Situation noch weiter zu entschärfen versucht der ORF seine Belegschaft von den Vorteilen des öffentlichen Verkehrs zu überzeugen und lässt sich das auch einiges kosten. "Mit dem Job-Ticket übernehmen wir 80% der Kosten einer Jahreskarte für alle, die freiwillig auf ihr Auto verzichten." macht Pius Strobl den ORFlern den Umstieg schmackhaft. Ab Sommer wird darüberhinaus der Fahrplan der Buslinien 56A und 56B so geändert , dass diese auch beim ORF-Zentrum in der Würzburggasse halten werden. Das bedeutet eine deutliche Verdichtung der Intervalle und so könnte dieses Konzept durchaus dafür sorgen, dass die Aufregung von Heute schon Morgen vergessen ist.
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.