Spannender Dialog mit den Hietzingerinnen und Hietzingern
Perspektivendialog "Hietzing 2015"
"HietzingerInnen reden über die Entwicklung ihres Bezirkes"
Die Entwicklung unserer Stadt und im Besonderen des Bezirkes waren Thema bei der Diskussionsveranstaltung „HietzingerInnen reden über…“ im Rahmen des Perspektivendialogs „Hietzing 2015“. Rund 50 interessierte Hietzingerinnen und Hietzinger kamen Anfang März ins Heurigenrestaurant „Thurn“ um sich an der Diskussion zu beteiligen.
Christian Pichler von der Arbeiterkammer Wien (Abteilung für Kommunalpolitik) stellt die Rahmenbedingungen in denen wir uns im Moment bewegen gleich zu Beginn klar. „Seit 3 Jahren wächst Wien um ca. 25.000 Personen pro Jahr, so dass Wien im Jahr 2029 die 2 Mio. Grenze überschreiten wird. Zurzeit hält die Wohnbauleistung mit dieser Entwicklung nicht Schritt. Derzeit werden in Wien pro Jahr ca. 6.000 bis 7.000 Wohnungen fertiggestellt bzw. neu gebaut. Dies bedeutet, daß es in dieser Zeit zu einer dichteren Belegung von Wohnungen gekommen ist, da die Menschen die nach Wien gezogen sind auch entsprechenden Wohnraum gefunden haben. Nichtsdestoweniger sagt die Arbeiterkammer zu Recht, es müssen mindestens 9.000 bis 11.000 Wohnungen gebaut werden und davon ca. 8.000 im geförderten Bereich.
In dieselbe Kerbe schlägt Christof Schremmer vom österreichischen Institut für Raumplanung und bestätigt, dass die Wohnbauleistung in Wien zu gering ist, vor allem im geförderten Wohnbau. „Die Menschen kommen gerne nach Wien und wollen sich hier niederlassen, dadurch kommt es zu diesem starken Wachstum in den nächsten Jahren.“ Mit der Errichtung von gefördertem Wohnbau alleine ist es aber nicht getan. Die entsprechende Infrastruktur ist von Beginn an mit zu planen (Öffis, Kindergärten, Schulen, Einkaufsmöglichkeiten, Arztpraxen, usw.).
Freie, zusammenhängende Grundstücke auf denen großflächig gebaut werden kann sind in der Stadt nur noch schwer zu finden. Die letzten großen Flächen und ehemalige Bahnhofsareale werden zurzeit verbaut (zB. Sonnwendviertel, Nordbahnhof, Hauptbahnhof, Flugfeld Aspern). Das ist auch einer der Gründe warum die Grundstückspreise für sozialen Wohnbau zu hoch sind. Das Angebot an unverbauten Flächen schrumpft und die Nachfrage steigt stetig an. Daher bedarf es einer wirksamen Maßnahme in Form einer Widmung für geförderten Wohnbau. Diese Kategorie gibt es in Wien bereits, nur sie greift zu kurz da sie sich nur auf Wohnungsgröße und energetische Maßnahmen und nicht auf den Grundstückspreis bezieht.
öffentlicher Verkehr
Ein weiteres wichtiges Thema war der öffentliche Verkehr und hier im Besonderen der Ausbau der Verbindungsbahn in Hietzing. Für Wien ist eine attraktivere Gestaltung des Schnellbahnnetzes von großer Bedeutung und würde auch das U-Bahnnetz entlasten. Aufgrund dessen, daß die Infrastruktur Großteils bereits vorhanden ist, wäre ein zusammenhängendes Schnellbahnnetz in und, um Wien relativ kostengünstig zu realisieren.
Natürlich war auch die Politik am Diskussionspodium in der Person von Fritz Unterwieser (Bezirksvorsteherin-Stellvertreter) vertreten. „Dem geförderten Wohnbau speziell in Hietzing muß mehr Gewicht gegeben werden. Ein Projekt wie in der Preyergasse ist gut und geht in die richtige Richtung, ist aber zuwenig. Daher wird sich die SPÖ Hietzing auch innerhalb des Projekts „Parkstadt Hietzing“ für leistbaren Wohnraum einsetzen.“, so Unterwieser in seinen Ausführungen.
Weiters muß in den nächsten Jahren der Fokus auf den Fußgänger- u. Radverkehr in Hietzing gelegt werden. Aufgrund der angespannten Situation im Bereich des Autoverkehrs wird die Fortbewegung zu Fuß und mit dem Fahrrad immer wichtiger.
Kultur in Hietzing
Angesprochen auf das Thema Kultur in Hietzing, meinte Unterwieser, daß Einrichtungen für kulturelle Veranstaltungen abseits von Oper und großen Festivals im Bezirk fehlen. Allerdings ist es ihm und der SPÖ Hietzing ein Anliegen wieder mehr Kultur und damit neuen Schwung in den Bezirk zu bringen.
Das Projekt Hörndlwald war nur kurz aber doch Thema der Diskussion. Der SPÖ-Bezirkspolitiker hielt fest, daß das geplante Burn-out-Zentrum auf den Gründen des ehemaligen Josef Afritsch Hauses die beste Nachfolgeeinrichtung für diesen Ort ist und aufgrund der Lage für zukünftige PatientInnen bestens geeignet sein wird.
Er merkte auch an, daß „man bezüglich des geplanten REHAB-Zentrums im Hörndlwald unterschiedlicher Meinung sein kann, aber es geht nicht, dass man Demokratie einfordert und sich dabei selbst nicht an demokratische Spielregeln hält. Ich bin jedoch weiterhin an Gesprächen über das neue REHAB-Zentrum interessiert. Ich treffe mich gerne mit Repräsentanten der Bürgerinitiative zu einem Meinungsaustausch. Wir nehmen die Wünsche und Sorgen der Bürgerinnen und Bürger sehr ernst und wollen sie bei der Realisierung des Projektes miteinbeziehen. Daher stehe ich für offene, kritische Diskussionen gerne zur Verfügung", merke Fritz Unterwieser am Ende der Veranstaltung an.
Im Namen der SPÖ Hietzing bedankt sich die Sektion St. Veit-Hacking bei allen BesucherInnen und freut sich schon auf die nächsten spannenden Veranstaltungen.
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.