Leerstehende Gebäude
Was kommt in die Pavillons des ehemaligen Geriatriezentrums?
Bildung, Gesundheit, Soziales: Die Nachnutzung der Pavillons im GZW ist noch nicht geklärt.
HIETZING. Das ehemalige Geriatriezentrum Am Wienerwald ist in das Areal des Krankenhauses Hietzing eingebettet. Doch einige der Pavillons stehen leer, in anderen ist im Winter wiederum eine Obdachlosenunterkunft der Johanniter untergebracht. Mit 200 Betreuungsplätzen handelt es sich dabei um eine der größten Notschlafstellen Wiens. Doch ein Konzept für die zukünftige Nutzung der Anlage gibt es noch nicht. Die Grünen Hietzing haben nun wieder einen Antrag dazu gestellt. Eine soziale Einrichtung soll ihrer Meinung nach in Zukunft die Pavillons beziehen.
"Die Flüchtlingsunterkünfte von Obdach Wien in den Pavillons 12 und 17 sind schon geschlossen. Pavillon 10 schließt mit Jahresende, ebenso Pavillon 6. Die gut adaptierten Pavillons sollen weiterhin genutzt werden, zum Beispiel als Unterkünfte für Studenten und freischaffende Künstler. Auch ein ganzjähriges Notquartier könnte hier eingerichtet werden", heißt es in dem Antrag.
Grüne fordern Erhebung
Im Wirtschaftsplan des Krankenanstaltenverbundes (KAV) gibt es einen Beschluss zu einer möglichen Verwertung im Rahmen des Baurechts oder einem Verkauf. "Doch diese Pläne gibt es schon seit Jahren. Es gab sogar schon einen Architekturwettbewerb dazu. Allerdings ist Konkretes noch nicht in Sicht", so Andrea Diawara von den Grünen. Sie fordert, dass der Bezirk erheben soll, wofür Bedarf besteht. Das könnten konsumzwangfreie Räume für Jugendliche sein oder auch Ateliers für Künstler. Vieles sei denkbar. "Ich habe in dem Antrag sogar um die Zuweisung an die Kommission für Gesundheit, Generationen und Soziales gebeten. Doch nicht einmal dem konnte Schwarz-Blau zustimmen", so Diawara. Aus der Bezirksvorstehung heißt es: "Eine Nachnutzung in Form einer Bildungseinrichtung wird seitens der Bezirksvertretung in der Kommission für Bildung, Kultur und Sport evaluiert." Dazu gibt es auch einen Antrag der ÖVP. Doch irgendwie finden die Anträge, die eigentlich dasselbe wollen, nicht zusammen.
Kommt Bildungseinrichtung? Platzbedarf klären
Was genau mit den Pavillons passieren wird, liegt nicht in den Händen des Bezirks. Denn die Liegenschaften befinden sich im Eigentum der Stadt Wien und werden vom KAV verwaltet. "Bei einem Nachnutzungskonzept sind vorrangig die Platzbedürfnisse des Krankenhauses Hietzing abzudecken und für die Zukunft zu sichern", erklärt Silke Kobald.
Doch in einem Punkt ist man sich einig: "Für die Errichtung von benötigten Bildungseinrichtungen eignet sich der Bereich hervorragend. Somit wäre auch der Erhalt der historischen Gebäude sichergestellt", so die Bezirkschefin.
Vom KAV selbst heißt es: "Im Augenblick stehen vier Pavillons leer. Auftrag und oberstes Anliegen des Wiener Krankenanstaltenverbundes (KAV) ist die PatientInnenversorgung. Dafür werden die Spitäler im Rahmen des Spitalskonzepts 2030 neu ausgerichtet – auch baulich. Wie die zu Verfügung stehenden Teile des GZW optimal und nachhaltig für den Spitalsbetrieb genutzt werden können, ist Teil des derzeitigen Planungsprozesses."
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