Grünes Juwel
Endlich ist der Hietzinger Hörndlwald streng geschützt

Schon seit Jahren setzt man sich in Hietzing über die Parteigrenzen hinweg für den Erhalt des Hörndlwaldes ein. Jetzt ist der maximale Schutz offiziell beschlossen.  | Foto: Berger
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Hietzingerinnen und Hietzinger können aufatmen: Der maximale Schutz des Hörndlwalds wurde im Gemeinderat beschlossen. Das beliebte Naherholungsgebiet wird als Teil des Wald- und Wiesengürtels umgewidmet. 

WIEN/HIETZING. Mehrere Phasen der Unsicherheit und Etappensiege wurden in den vergangenen Jahren durchlebt, jetzt endlich – nach mehreren Anläufen – ist der Schutz des Hörndlwalds in trockenen Tüchern: Der Gemeinderatsausschuss hat die Umwidmung des Naherholungsgebietes als Teil des Wald- und Wiesengürtels beschlossen. Damit ist das beliebte Hietzinger Naturjuwel endgültig vor etwaigen Bebauungsplänen gefeit. 

Der Planungsausschuss im Wiener Gemeinderat stimmte in seiner Sitzung am Dienstag, 5. September, den Plänen von Bezirk und Stadt zum Schutz des Hörndlwalds zu. Bisher war ein Teil des Waldes Parkschutzgebiet. Eine teilweise, wenn auch streng reglementierte Bebauung, war bis dato auf einer Liegenschaft der Stadt Wien theoretisch möglich. Ein Wald- und Wiesengürtel wiederum ist allein für die Erholung der Stadtbevölkerung bestimmt. Hier sind nur jene Bauten zulässig, die der Erholung der Allgemeinheit dienen, wie zum Beispiel Ausflugsgasthöfe. Die land- und forstwirtschaftliche Nutzung ist erlaubt.

Der Hörndlwald wird Wald bleiben - endgültig.  | Foto: Berger
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„Der Hörndlwald ist ein tolles Naherholungsgebiet und absolut schützenswert. Er war auch in der Vergangenheit gut geschützt, aber es ist ein richtiges Zeichen und der Stadt ein großes Anliegen den Hörndlwald nun unter den höchstmöglichen Schutz zu stellen“, so der Vorsitzende des Planungsausschusses Erich Valentin (SPÖ). Er begleitete gemeinsam mit Neos-Planungssprecherin Selma Arapovic den Entscheidungsprozess in mehreren fraktionsübergreifenden Gesprächsrunden.

Erfolg nach zehn Jahren Kampf

Der Beschluss freut Bezirksvorsteherin Silke Kobald (ÖVP) sehr: „Nach zehn Jahren Kampf gegen die ursprünglich geplante Verbauung des Naturschutzgebietes Hörndlwald mit einer Reha-Klinik ist es gelungen, nach sehr viel Überzeugungsarbeit, Protest und Einsprüchen im Schulterschluss mit den Hietzingerinnen und Hietzingern das Naherholungsgebiet im Sinne der gesamten Wiener Bevölkerung zu erhalten. Heute werden die Bauflächen entfernt und die höchste Schutzklasse ,Wald- und Wiesengürtel‘ vermerkt. Dafür möchte ich mich herzlich bei den heute Verantwortlichen für diesen mutigen Schritt im Sinne des Umweltschutzes bedanken.“ Kobald bedankt sich zudem beim Hietzinger Gemeinderat Michael Gorlitzer (ÖVP) für sein großes Engagement.

Auch der designierte Bezirksvorsteherin-Stellvertreter Marcel Höckner (SPÖ) begrüßt den jetzt erfolgten Schritt zum umfassenden Schutz des Hörndlwalds und sieht die Maßnahme als dringend notwendig an, um das Naherholungsgebiet für die Hietzingerinnen und Hietzinger zu wahren.

Umwidmung zuerst abgelehnt

Seit 1973 ist der Hörndlwald als Naturdenkmal festgelegt. Im Jahr 1998 wurde das Gebiet zum Bestandteil des Landschaftsschutzgebiets Hietzing und ist durch das Wiener Naturschutzgesetz umfassend geschützt. In einem Teilbereich wurde in den 1950er Jahren ein Heim für Kinder und internationalen Kulturaustausch errichtet, das in weiterer Folge als Flüchtlingsunterkunft betrieben wurde. Die Nutzung der Räumlichkeiten wurde 2011 eingestellt.

Etappensieg: Mit dem Abriss der Franziska-Fast-Anlage 2020 wurde ein erster Schritt gesetzt. Gemeinderat Michael Gorlitzer und Bezirksvorsteherin Silke Kobald (beide ÖVP) vor Ort.  | Foto: BV Hietzing
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Im Jahr 2019 wurde der Baurechtsvertrag für ein im Bezirk höchst umstrittenes Reha-Zentrum von "pro mente" im Hörndlwald nicht verlängert. 2020 wurde schließlich die Franziska-Fast-Anlage abgerissen. Der Gebäudebestand wurde bis 2020 gänzlich abgebrochen. In der Gemeinderatssitzung im Februar 2021 wurde bereits ein Resolutionsantrag von den Grünen zur Umwidmung des westlichen Teils des Hörndlwalds eingebracht – und von der Stadtregierung abgelehnt.

Eine Kehrtwendung zeichnete sich aber schon einige Monate später ab: Im April 2021 wurde ein weiterer Antrag auf Umwidmung vom Hietzinger Gemeinderat Michael Gorlitzer (ÖVP) in der damaligen Landtagssitzung an die Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) gestellt. Im Ausschuss für Innovation, Stadtplanung und Mobilität sicherte sie eine Umwidmung in den nächsten sechs Monaten zu.

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Der Hörndlwald wird Wald bleiben - endgültig.  | Foto: Berger
Etappensieg: Mit dem Abriss der Franziska-Fast-Anlage 2020 wurde ein erster Schritt gesetzt. Gemeinderat Michael Gorlitzer und Bezirksvorsteherin Silke Kobald (beide ÖVP) vor Ort.  | Foto: BV Hietzing

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