Unternehmen in Hietzing
Ein Trio kämpft gegen Cyberkriminalität
In Hietzing gibt es mit Foreus ein Unternehmen, das für Betroffene von Cyber-Kriminalität aktiv ist. Die Spezialisten unterstützen ihre Kundinnen und Kunden in verschiedenen Belangen.
WIEN/HIETZING. Betrug, Stalking, Rufmord, Erpressung, Diebstahl: Die Bandbreite an kriminellen Handlungen, die mithilfe von Informations- und Kommunikationstechnologien geschehen, ist groß. Rund 80 Prozent der Verbrechen haben heute eine digitale Komponente. Will das Opfer, ein Unternehmen oder eine Privatperson Gerechtigkeit vor Gericht oder eine Entschädigung von der Versicherung, ist die Beweismittelbeschaffung im Vorfeld aber oft schwierig.
Ein Unternehmen, das auf diese Informationsbeschaffung spezialisiert ist, ist vor wenigen Monaten aus der Inneren Stadt in eine Hietzinger Villa in die Beckgasse 32 gezogen. Foreus Blockchain Analytics erstellt Gerichtsgutachten, macht Täter ausfindig und betreut Unternehmen etwa bei einer Erpressung. Rund 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, darunter Analysten, Cybercrime-Spezialisten, Juristen und Kryptoforensiker, arbeiten für die Kundinnen und Kunden. Das sind oft Rechtsanwaltskanzleien oder große Unternehmen wie Banken, die meisten davon sind im Ausland tätig.
Keine langen Amtswege im Ausland
Foreus verfügt über ein globales Netzwerk. "Wir arbeiten weltweit mit über 40 Kanzleien zusammen. Während für Behörden die Recherche im Ausland mit mühsamen und langwierigen Amtswegen verbunden ist, haben wir dank unserer internationalen Partner sehr kurze Wege der Informationsbeschaffung", erklärt Geschäftsführer Stefan Embacher. Diese Informationen werden dann interpretiert und rechtlich bewertet. Häufig ist das Ergebnis ein Gutachten.
Wir alle nutzen heutzutage digitale Technologien, sei es privat oder beruflich. Was aber zum Beispiel eine Blockchain ist oder wie WhatsApp eigentlich funktioniert, wissen die wenigsten. "Das muss auch nicht sein", meint Embacher. Er und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können diese komplexen Sachverhalte so darstellen, dass sie für Laien, zum Beispiel Schöffen vor Gericht, verständlich sind. "Dass auch Kryptoforensiker für unsere Kundinnen und Kunden arbeiten, ist in Österreich einzigartig."
Foreus hilft bei Erpressung
Auch Embacher selbst ist in diesem Bereich versiert. Er hat etwa in den USA ein "Cyber Crime Advanced"-Programm an der Stanford University in Kalifornien absolviert und Konzerne bei Kryptobetrug beraten – also bei Betrug mit virtuellen Währungen. Auch als Berufssoldat in Österreich war Embacher schon tätig.
Für Unternehmen leistet Foreus verschiedenste Dienste. Im Fall einer Erpressung wickelt das Unternehmen die Lösegeldverhandlungen ab. Auch präventiv minimiert das Unternehmen die Möglichkeit von Hackerangriffen oder sorgt dafür, dass nach einem Angriff das System rasch wieder hochgefahren werden kann. "Die beste Präventivmaßnahme ist aber immer noch die lückenlose Aufarbeitung von Vorfällen", ist sich der Spezialist sicher.
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