Geriatriezentrum Wienerwald: Anlage der Bediensteten abgerissen
Kleingartenanlage abgerissen: In der Joseph-Lister-Gasse sind die ersten Arbeiten für einen Wohnbau gestartet.
HIETZING. Im oberen Teil des Geriatriezentrums Am Wienerwald (GZW) sagen sich sprichwörtlich Fuchs und Hase Gute Nacht: Das Gras steht hoch, auf dem Weg entlang der Kleingartenanlage trifft man nur mehr auf Spaziergänger und Flüchtlingskinder, die die Grünanlage zum Ballspielen nutzen. Vor einigen Wochen wurde die ehemalige Kleingartenanlage der Bediensteten des GZW geschliffen. Schon im Jahr 2013 wurden die Mietverträge gekündigt, seit Anfang vergangenen Jahres standen die Holzhäuschen unmittelbar an der Begrenzungsmauer zum Hörndlwald leer. Als nun die Bagger auffuhren, war die Anlage endgültig Geschichte. Seither liegen die Trümmer der Kleingartenhäuser unverändert auf dem Gelände.
Bei einem Lokalaugenschein traf die bz auf die Spaziergängerin Christina H., die ganz in der Nähe wohnt: "Die Trümmer sollten schnellstmöglich abtransportiert werden. Aber ich will nicht, dass dann alles zugebaut wird." Laut Auskunft des zuständigen Wiener Krankenanstaltenverbundes (KAV) werden der Abbruch und der Abtransport des Schutts erst im kommenden Jahr fortgesetzt.
Soziale Nutzung geht vor
Pläne, in diesem Eck von Hietzing zu bauen, gibt es bereits seit Jahren. Das ehemalige Personalwohnhaus des Krankenanstaltenverbundes in der Joseph-Lister-Gasse steht schon länger leer. Das etwa 21.000 Quadratmeter große Areal wurde an die Sozialbau AG vergeben. Wie viele Wohnungen kommen werden, ist noch nicht fix, aber ein Teil davon wird gefördert und ein Teil frei finanziert sein. "Wohnraum in Hietzing ist teuer. Umso erfreulicher ist es, dass hier nun leistbare Wohnungen entstehen", so der Landtagsabgeordnete Gerhard Schmid (SPÖ). Direkt daneben, in den großteils leeren Pavillons des ehemaligen GZW, sollen ebenfalls Wohnungen entstehen. Im Pavillon VI, in dem 250 Flüchtlinge leben, hat die bz nachgefragt, ob schon eine Absiedlung geplant ist.
Eine Helferin des Samariter-Bundes: "Ob hier umgebaut wird, wird sich zeigen. Aber einstweilen brauchen wir den Platz." In der Wintersaison wird vom Fonds Soziales Wien ein Pavillon für die Obdachlosenhilfe verwendet. Auch die Rehaklinik von "pro mente", die ursprünglich im nahen Hörndlwald errichtet werden sollte, wird mittelfristig in einen der Pavillons des GZW einziehen. Die Nachnutzung als "Parkstadt Hietzing" soll erst dann umgesetzt werden, wenn das Areal nicht mehr für soziale Zwecke benötigt wird, wie Stadtrat Michael Ludwig (SPÖ) bereits 2016 mitgeteilt hat.
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