Tiergarten Schönbrunn: Neue Hirsche sagen Hallo
Die Vietnam-Sikahirsche sind in der freien Wildban vermutlich ausgerottet. Nun sind vier von ihnen in Schönbrunn eingetroffen.
HIETZING. Im Freiland wurde der Vietnam-Sikahirsch massiv bedroht und ist heute vermutlich gar nicht mehr zu finden: „Die Wälder in Vietnam, ihr ursprünglicher Lebensraum, sind für die Landwirtschaft gerodet worden. Außerdem wurden die Vietnam-Sikahirsche wegen ihres Fleisches gejagt", erklärt Tiergartendirektorin Dagmar Schratter.
Diese Tiere sind heute nur noch in geschützten Wildgehegen in drei Nationalparks in Vietnam und in wenigen Zoos in Europa und Nordamerika zu finden. Die Erhaltungszucht dieser seltenen Hirsche wird europaweit koordiniert. Natürlich hofft auch Schönbrunn, dazu künftig einen Beitrag leisten zu können. Ihr hübsch gepunktetes Fell, das sowohl Jungtiere als auch erwachsene Tiere haben, dient den Vietnam-Sikahirschen als Tarnzeichnung im Wald.
Die neue Adresse der vier Sikahirsche in Schönbrunn ist der Nashornpark. Ihre Mitbewohner in der tierischen WG sind Nashörner, Hirschziegenantilopen und Nilgauantilopen. Das Zusammenleben hat von Anfang an problemlos geklappt. „Antilopen kannten sie schon, Nashörner waren ihnen neu. Anfangs haben sie sich sicher etwas über die großen wandelnden Steine gewundert“, schmunzelt Schratter. Mit den Antilopen verstehen sie sich so gut, dass sie sogar gemeinsam an einem Futterplatz fressen.
Hirsche pfeifen und staksen
Auch die Tierpfleger haben ihre neuen Schützlinge sofort ins Herz geschlossen, vor allem auch wegen interessanter Eigenheiten. „Wenn sich Vietnam-Sikahirsche gegenseitig warnen, stoßen sie schrille Pfiffe aus, die wie ein Vogelrufe klingen. Außerdem haben sie bei Aufregung einen fast roboterähnlichen, staksigen Gang", so Schratter.
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