ZELLERNDORF FEIERTE MIT JUBELPAAREN
Reparieren und nicht wegwerfen
Ehepaare gaben ihre Erfahrungen, gereift in Jahrzehnte langen Beziehungen, am Jubelsonntag weiter.
ZELLERNDORF (jm). „Wenn heute junge Paare Probleme in ihrer Beziehung haben, gehen sie gleich auseinander“, stellen Elisabeth und Karl Nestler aus Platt anlässlich ihrer goldenen Hochzeit fest. „Das ist nicht die Lösung, man muss an der Beziehung arbeiten, sie reparieren und nicht gleich wegwerfen.“ Damit geben sie auch ihrer Tochter Jasmin und dem künftigen Schwiegersohn Michael ein gutes Beispiel, die mit ihnen und insgesamt fünf Jubelpaaren in der Zellerndorfer Pfarrkirche einen Dankgottesdienst mit der Pfarrgemeinde feierten, zelebriert von Kaplan Adrian Boboruta, der auf 30 Jahre Priester zurückblicken kann.
Prälat Mantler hatte die Idee
Als Prälat Franz Mantler – damals Dechant im Dekanat Retz und Pfarrer im Pfarrverband Zellerndorf - 1990 sein 25-jähriges Priesterjubiläum feierte, lud er alle Ehepaare, die in diesem Jahr ihre Silberhochzeit begingen, zum Mitfeiern ein. „Ich wurde auch gefragt, ob Paare, die ‚nur‘ standesamtlich geheiratet haben, auch mitfeiern dürfen. Denen habe ich gesagt: Selbstverständlich, und dankt’s dem Herrgott, dass ihr auf 25 gemeinsame Jahre zurückblicken könnt.“ Seither werden zum Jubelsonntag alle Paare eingeladen, die einen runden Hochzeitstag feiern: 25, 40, 50 oder 60 Jahre. Und es sind ebenso Paare, die nicht in Zellerndorf geheiratet haben, willkommen.
Nicht im Streit schlafen gehen
Wir fragten Paare, wie es ihnen gelungen ist, auch nach Jahrzehnten glücklich miteinander zu leben. „Wir haben uns vorgenommen, nie im Streit schlafen zu gehen“, gibt Margit Gessl ihren Rat nach 25 Ehejahren weiter, „und dass wir jeden Tag als eine neue Chance sehen, Kompromisse eingehen und das Gemeinsame in den Vordergrund stellen.“ Eine Frau ergänzt: „Und wenn wir gestritten haben, dann haben wir uns vor dem Schlafengehen die Hand gereicht, auch ohne Worte.“
Diamanthochzeit: 60 Ehejahre
Das seltene Fest der diamantenen Hochzeit (60 Ehejahre) konnten Helga und Herbert Bartl feiern. Die gebürtige Wienerin hat die Liebe nach Zellerndorf geführt. „Wir haben uns damals im Zellerndorfer Bad kennen gelernt, leben hier mit der Natur und fühlen uns sehr wohl“, so die Eltern von zwei Kindern und drei Enkelkindern. Gemeinsame Radtouren und Zugreisen sind für den ehemaligen Fußballtrainer, Fahrdienstleiter und ÖBB-Personaldirigenten wichtig gewesen.
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