Die Gefahren am Schulweg
Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) will Unfällen auf dem Schulweg gegensteuern.
BEZIRK (jm). Landesweit wurden im Vorjahr 81 Kinder bei 77 Unfällen auf dem Weg zur Schule oder dem Nachhauseweg verletzt. Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) will mit der Aktion „Sicherer Schulweg“ gegensteuern. Unübersichtliche Kreuzungen, fehlende Gehwege oder schlecht erreichbare Bushaltestellen - diese und andere Gefahrenstellen am Schulweg ihres Kindes können Eltern in einer Internet-Karte des VCÖ eintragen.
Schulwegsicherung durch Polizei
Im Bezirk Hollabrunn hat die Polizei die Sicherung bei Schutzwegen übernommen. Bezirkskommandant-Stv. Eduard Widhalm: „In allen acht Polizeiinspektionen des Bezirkes wurde die Sicherung des Schulweges durch die Exekutive durchgeführt.“ Polizeibeamte stehen an allen Schultagen etwa eine halbe Stunde vor Unterrichtsbeginn bei den Schutzwegen, die vor allem von VolksschülerInnen benützt werden. Weiters haben zwei Parküberwachungsorgane der Stadtgemeinde an den neuralgischen Punkten die Schulwegsicherung übernommen. Helmut Schneider von der Stadtverwaltung: „Der Schutzweg wird sowohl in der Früh als auch zu Mittag, wenn die VolksschülerInnen nach Hause gehen, gesichert.“ Kein Sicherungsbedarf besteht bei der NMS. Direktor Bernhard Aschinger: „Da die Busse direkt vor unserer Schule stehen bleiben, erübrigt sich die Sicherung des Schulweges.“
Vor einigen Jahren hat es in Hollabrunn einen Schulwegunfall gegeben. Eine Schülerin ist, ohne nach links und rechts zu schauen, über die Straße gelaufen. Der Autofahrer reagierte blitzschnell und brachte sein Fahrzeug zum Stehen. Somit konnte er schlimmere Folgen verhindern, das Mädchen wurde nur leicht verletzt. Oberstes Gebot für den sicheren Schulweg bleibt die eigene Achtsamkeit: Nach links und rechts schauen, bevor man die Straße überquert. Erfreulich ist auch, dass es in Niederösterreich in den vergangenen zehn Jahren keinen einzigen tödlichen Schulwegunfall gegeben hat. Gleichzeitig wurden aber auf Niederösterreichs Straßen in diesem Zeitraum 718 Kinder auf ihrem Schulweg verletzt. Daher fordert der VCÖ kindgerechte Verkehrslösungen. Dazu gehören ausreichend breite Gehwege genauso wie mehr Verkehrsberuhigung im Schulumfeld.
Zur Sache:
•Appell an die Autofahrer: Langsam fahren und gegenüber den jungen und unerfahrenen Verkehrsteilnehmern besonders aufmerksam sein.
•Appell an die Eltern: Für die Sichtbarkeit der Kinder sorgen! Helle, bunte Kleidung sowie reflektierendes Material sind dazu besonders geeignet.
•Appell an die Kinder: Immer zur Gehsteigseite hin aus dem Auto aussteigen. Beim Abholen nie auf der gegenüberliegenden Seite warten. Oft wird aus der Schule gerannt und die Straße überquert, ohne dass auf den Verkehr geachtet wird.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.