Geruchsbelästigung durch NUA
Es stinkt zum Himmel
520 Unterschriften für Maßnahmen gegen die Berufsbelästigung durch die NUA konnten gesammelt werden.
BREITENWAIDA (ag). Die Bewohner von Dietersdorf und Breitenwaida werden gerade im Sommer sehr oft von bestialischem und beißenden Gestank heimgesucht.
Was bisher geschah
Im Oktober 2018 kam es zu einer Besprechung zwischen den betroffenen Anrainern, der Stadtgemeinde Hollabrunn, der Bezirkshauptmannschaft Hollabrunn und dem Betreiber der Anlage, der NUA Abfallwirtschaft GmbH. Durch alle getroffenen Maßnahmen konnten aber keine spürbaren Verbesserungen bis dato erzielt werden. Weiters hält die Fa. NUA/Brantner am "erlaubten" Konsens fest und andere Maßnahmen als die Installation einer Wetterstation wurden auch nicht ergriffen. Der Bürgermeister und auch der Gemeinderat der Stadtgemeinde Hollabrunn haben keine Rechtsmittel um hier eingreifen zu können.
520 Unterschriften und Resolution
Der Umweltgemeinderat der Stadtgemeinde Hollabrunn setzte mit einer Unterschriftenaktion für eine Resolution einen sichtbaren Schritt, um einer Lösung dieses Missstandes Nachdruck verleihen. Diese werden an die Bezirkshauptmannschaft und die übergeordneten Stellen und Abteilungen der Nö Landesregierung übermittelt.
Opposition unzufrieden
Doch das reicht der SPÖ nicht. "Wir machten bereits 2018 auf die Problematik aufmerksam und auch nach neun Monaten gibt es keine Lösung und es stinkt erbärmlich, vor allem im Sommer. Ihr habt doch ein gutes Verhältnis zur Landeshauptfrau - da bräuchte es keine Verhandlungen sondern klare Gespräche mit der Landesregierung", wirft SPÖ-Gemeinderat Alexander Eckhart vor.
Für FPÖ-Gemeinderat Christian Lausch ist gerade das Gebiet Breitenwaida/Dietersdorf als eines der schönsten Gegenden des Hollabrunner Stadtgebietes, das auch entsprechend Zuzug erfährt und ärgert sich über die Zustände sehr: "In weiterer Folge wird es zu Problemen beim Bauplätze-Verkauf kommen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die ÖVP-Mehrheitsfraktion nicht mehr tun kann und war bisher eher nachlässig." Stadtrat Wolfgang Scharinger wünscht sich ein energerischeres Auftreten in dieser Sache.
NUA installierte Ombudsstelle
Auf die Beschwerden der Anrainer habe die NUA Abfallwirtschaft GmbH rasch und umfassend reagiert, heißt es in einer Presseaussendung. "Das Ergebnis für betroffene Anrainer wird als nicht ausreichend wahrgenommen. Weshalb wir gerne zu weiteren Gesprächen bereit sind, um am Standort Hollabrunn so rasch als möglich eine Lösung, die möglichst alle zufriedenstellt, herbeizuführen. Gerne sind wir zum Austausch mit allen Beteiligten, zum Beispiel im Rahmen von Betriebsbesichtigungen oder in Form anderer Foren gerne bereit", schlägt Markus Petrakovits von der Firma Brantner vor und installierte eine Ombudsstelle für Interessierte und Anrainer unter ombudsstelle@nua.at
Getätigte Maßnahmen
- Die Errichtung einer Wetterstation, um die Auf- und Umsetzungsarbeiten an die Wind- und Wetterverhältnisse anzupassen. Wann immer dies technisch möglich ist, nehmen unsere Mitarbeiter diese Arbeiten nur bei günstigen Windverhältnissen (d.h. wenn die Windrichtung nicht in Richtung der betroffenen Gemeinden verläuft) vor.Die Abdeckung von frischem Material mit Fertigkompost und Strauchschnitt, die wie ein Biofilter wirken und die Geruchsentwicklung hemmen.
- Die Anschaffung eines neuen Kompostwenders, um die Mieten immer zum richtigen Zeitpunkt wenden zu können.
- Die Installation eines Oloids zur Sauerstoffanreicherung im Sickerwasserbecken, um geruchsintensive anaerobe Zerfallsprozesse entgegen zu wirken.
- Die erneute detaillierte Justierung der Belüftungsanlage der Mieten.
- Eine intensive Einschulung unserer Mitarbeiter in die verbesserten Prozessabläufe, um die Geruchsentstehung so gering als möglich zu halten und neue technische Hilfsmittel, wie etwa die Wetterstation, fachgerecht zu nutzen.
- Der aktuelle Verzicht auf die Verwendung von Klärschlamm, sodass ausschließlich biogene Abfälle aus der Biotonne kompostiert werden.
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