Sorgerechtsstreit geht weiter
Nächstes Streitthema sei TV-Gerät
Behörde kann Kinder bis zu zwei Jahren entziehen. Die Rechtsanwältin kämpft gemeinsam mit den Eltern.
BEZIRK HOLLABRUNN (ag). Wir berichteten bereits mehrmals über die überraschende Kindesabnahme am Parkplatz vor der Bezirkshauptmannschaft in Hollabrunn. Nun nach eineinhalb Monaten befinden sich die drei Kinder von Jennifer und Manuel G. aus dem Bezirk Hollabrunn nach wie vor getrennt in behördlicher Obsorge.
Oma kennt Kinder nicht und sollte Kontaktrecht bekommen
"Wir dürfen unsere Kinder wöchentlich sehen, aber die Videotelefonate verschieben sich ständig, je nach Belieben des Krisenzentrums. Ich habe das Gefühl, die Behörde nimmt alles auf die leichte Schulter. Meine Kinder wollen einfach wieder nach Hause", so die verzweifelte Mutter. Nun erfuhr sie, dass die Oma väterlicherseits angeblich Kontaktrecht zu den Kindern erhalten soll. "Ich habe kein gutes Verhältnis zu meine Mutter und sie kennt die Kinder absolut nicht. Zudem denke ich, ist sie psychisch labil. Und sie soll jetzt unsere Kinder besuchen dürfen? Das kann doch keine Behörde zulassen", so Manuel G. Dagegen wehrt sich nun auch die Rechtsanwältin Kristina Venturini mit Händen und Füßen: "Diese Person hat bei den Kindern gar nichts verloren. Mir wurde bereits zugesichert, dass es nicht zu einem Kontakt kommt."
TV spielt Hauptrolle
Um eine Hauptrolle erweitert wurde nun der Obsorgestreit. Für die Obsorgeabnahme sei nun der Nachweis für den Erwerb eines TV-Gerätes ausschlaggebend.
"Die BH erstellt keinerlei Auflagen und hat anscheinend nicht vor, die Kinder vor ein bis zwei Jahren zurückzugeben. Familie G. wird letztklassig behandelt, obwohl sie sehr bemüht und kooperativ sind. Hier geht es nicht um die Vergangenheit von Jennifer sondern um die Zukunft mit den Kindern. Die Eltern machen jetzt freiwillig eine Erziehungsberatung - sie sind sensationelle Eltern, die für ihre Vergangenheit zumeist nichts dafür können. Ich erwarte mir von der Behörde mehr Zusammenarbeit. Ohne mich wäre die Familie verloren", kritisiert Venturini die zuständige Behörde.
Psychoterror durch Behörde
Ein weiteres Kuriosum ist der Aufenthaltsort der Kleinsten. Sie soll bei Pflegeeltern im selben Ort wie damals Jennifer selbst untergebracht sein: "Das ist für mich Psychoterror. Es scheint als wäre ich die Zielscheibe der Behörde, die mit mir Machtspielchen betreibt, aber am meisten darunter leiden meine Kinder." Noch vor der Kindesabnahme wurde ein Erziehungsgutachten erstellt, das Jennifer als unfähig darstellte. Nun sollen doch tatsächlich die Kinder die Hälfte der Rechnung davon bezahlen
"Gehe durch die Hölle"
"Ich gehe derzeit durch die Hölle. Das kann sich niemand vorstellen, wie sich das anfühlt. Ich bin für viele Dinge in meinem Leben schuldig, aber für die Kindesabnahme definitiv nicht. Ich werde am Telefon niedergemacht, aber ich mache alles, um meine Kinder wieder in die Arme schließen zu können. Die Verantwortlichen müssen hier zur Rechenschaft gezogen werden", so Jennifer G. abschließend.
Wir berichteten bereits:
19.5. Kindesabnahme am Parkplatz vor BH
26.5.20: Rechtsanwältin sagt: Kindesabnahme war nicht rechtens
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