Spätfrost
Oberfellabrunn: Marillenbauern zittern um ihre Bäume
Minus fünf Grad - das hält normalerweise keine Marillenblüte unbeschadet aus. Was alles getan wurde, um sie doch zu retten.
BEZIRK HOLLABRUNN. Nicht nur in der Wachau zittert man um die Marillenblüte, auch bei uns steht so mancher Marillenbaum schon in voller Blüte. Letzte Woche herrschten nachts winterliche Minusgrade. Manche legten ein Vlies oder Plastikfolien herum, andere räucherten oder sorgten mit Feuerstellen für "wohlige" Wärme. So auch in den Gärten der Familie Scheuer in Oberfellabrunn. "Tagwache" hieß es um zwei Uhr früh - in zwei Teams war die ganze Familie damit beschäftigt zahlreiche Feuerstellen anzulegen, damit sich die Temperatur zwischen den Bäumen um bis zu zwei Grad erhöhte. "Aufgrund der warmen Karwoche begannen auch schon die späten Sorten zu blühen. Wichtig ist beim Spätfrost den Fruchtansatz zu schützen. Ob wir den Großteil unserer Marillenernte retten konnten, wird sich erst in einigen Tagen zeigen", erklärte Sigrid Scheuer.
Wärme soll Blüten schützen
Auch in großen Anlagen werden Hunderte Paraffinkerzen aufgestellt, andere machen Sprühnebel (Kristallisationswärme) und eisen so die Blüten ein. Kreativität kennt da keine Grenzen. "Alleine schon die Aktionen ist bewundernswert. Marillenmarmelade, Marillenknödel, auch Marillen Brand wir brauchen dich", hofft auch Herbert Schleich aus Deinzendorf auf viele gerettete Marillen und sah auch aufgehängte Stoffplanen, um den eisigen Nachtwind abzuhalten, der die tagsüber entstandene Bodenwärme rasch verbläst.
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