Parteienkrieg um S 3-Straßenbau
![Lokale Politiker nutzten die Straßen-Demo in Schöngrabern um poltisches Kleingeld zu wechseln.Foto: Alfred Eipeldauer](https://media04.meinbezirk.at/article/2014/06/23/7/3578047_L.jpg?1466985001)
- Lokale Politiker nutzten die Straßen-Demo in Schöngrabern um poltisches Kleingeld zu wechseln.Foto: Alfred Eipeldauer
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ÖVP und SPÖ beschuldigen einander, aus dem S 3-Desaster politisches Kapital schlagen zu wollen.
(ae). Weil der Bau der S 3 zwischen Suttenbrunn und Guntersdorf trotz versprochenen Baubeginns 2014 weiter verschoben wurde, gibt es in den vier Anrainergemeinden, wie berichtet, Protestaktionen. Durchgeführt werden sie von überparteilichen Bürgerinitiativen. Bei der ersten Straßenblockade in Grund und der zweiten in Guntersdorf ist es auch gelungen, die Parteipolitik herauszuhalten. Zu den Protesten erschienen nur die Bürgermeister der vier betroffenen Gemeinden und Gemeinderatsangehörige aller dort vertretenen Parteien. Bei der geplanten Straßenblockade am 16. Juni in Schöngrabern drehte sich aber leider das Bild. SPÖ-Politiker wie die Bürgermeister Herbert Goldinger aus Mailberg und Herbert Bauer aus Nappersdorf-Kammersdorf verteilten an die Autofahrer Flugblätter, in denen sie die Demonstration verurteilten und ausschließlich LH Pröll als Schuldigen an der Bauverzögerung angriffen. Moralische Unterstützung erhielten sie von SPÖ-Bezirkschef Werner Gössl und dem SPÖ-NR aus Mistelbach, Hubert Kuzdas.
Die Mitglieder der Bürgerinitiative Schöngrabern, die ihrerseits neutrale Zettel verteilten, auf denen zum Protest per Telefon oder E-Mail bei Verkehrsministerin Doris Bures und LH Erwin Pröll aufgerufen wurde, waren über die SPÖ-Aktion aufgebracht, worauf auch LAbg. Richard Hogl und NR Eva-Maria Himmelbauer auf der Bildfläche erschienen und das von der Bürgerinitiative unerwünschte Überangebot an Politikern komplettierten. Gefragt nach dem Sinn der SPÖ-Aktion, sagte Werner Gössl zu den Bezirksblättern: „Hintergrund ist einfach der, dass Hogl die Proteste parteipolitisch ausnutzen will. Er stellt sich als Retter der Nation dar, und das ärgert uns.“ „Die SPÖ soll mit uns für die S 3 mitarbeiten und nicht gegen alles stimmen, die sind ja nur auf unsere Erfolge im Bezirk neidisch“, kontert Richard Hogl. „Die SPÖ hat zwar einmal eine Verkehrszählung gemacht, aber sonst nichts unternommen. Und ich respektiere auch die Überparteilichkeit der Aktionen.“ Jenseits des politischen Hick-Hacks werden die Protestaktionen auf jeden Fall weiter gehen. Hollabrunns Bürgermeister Erwin Bernreiter, zu dessen Gemeinde Suttenbrunn gehört: „Es hat sich schon eine Bürgerinitiative gebildet. Wann es eine Aktion geben wird, ist noch nicht klar, aber Suttenbrunn wird sich an den Protesten beteiligen.
Und Wilfried Hammer von der BGI Guntersdorf hat für die nächste Straßenblockade am 26. Juni gleich Politiker aller Parteien, beginnend von Doris Bures und Erwin Pröll, schriftlich eingeladen, um neuerliche Eifersüchteleien zu vermeiden.
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