Klimaschutz
Projekt GrünReich in Hollabrunn wurde prämiert

- LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf, (li.) Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und eNu-Geschäftsführer Herbert Greisberger mit den Gewinnerinnen und Gewinnern in der Kategorie Schulen, das NÖ Sozialpädagogische Betreuungszentrum Hollabrunn mit der Lehr- und Lernwerkstatt Gärtnerei GrünReich.
- Foto: NLK Filzwieser
- hochgeladen von Ulrike Potmesil
Fast 400 Vereine, Gemeinden, Bildungseinrichtungen, Betriebe und Privathaushalte haben seit Juni ihre Klima-Projekte eingereicht. Mittels Publikumsvoting wurden die Top 100 Projekte bestimmt. Daraus wurden fünf Siegerprojekte und sechs Sonderprojekte ausgewählt und am 14. Dezember 2022 feierlich prämiert.
BREITENWAIDA. Zu den Siegerprojekten gehört auch jenes der Gärtnerei GrünReich. Ihre Aufgabe: Wissensvermittlung rund um den biologischen Gemüseanbau an unsere Lehrlinge und interessierte Hobbygärtner. Ihre Vision: Klima- und Umweltschutz durch regionalen, saisonalen und biologischen Gemüseanbau. Die Gärtnerei GrünReich ist eine von vier Lehrwerkstätten des NÖ Sozialpädagogischen Betreuungszentrums Hollabrunn. Junge Menschen werden zu GartenbaufacharbeiterInnen im Bereich des biologischen Gemüsebaues ausgebildet. Man produziert nach den Kriterien von „Natur im Garten“, also ohne Pestizide, ohne mineralische Düngemittel und ohne Torf.
Neben dem Verkauf desGemüses in Form von regionalen Saisongemüse „Körberln“ versorgt man wir auch die jungen Menschen in den Wohngemeinschaften mit frischem Gemüse. Ebenso verarbeitet und verkocht das Team im café hollakoch das Gemüse der Gärtnerei GrünReich. Mit dieser sehr ortsnahen Versorgung mit Obst- und Gemüse - der Lieferweg zum Restaurant beträgt 20 Meter - spart man natürlich sehr viele Transportkilometer, Verpackungsmaterialien und Kühllogistik und somit sehr viel an Energie. Außerdem erfahren die jungen Menschen, dass Lebensmittel wertvoll sind und nicht verschwendet werden sollten. Heuer wurde das Projekt der Lehr- und Lernwerkstatt gestartet. Gemeinsam wird ein Schaugarten, ähnlich einem Hausgarten, gestaltet, in dem sich interessierte Hobbygärtner Ideen und Anregungen ebenso wie Wissen rund um den biologischen Gemüseanbau für den eigenen Garten holen können. Ebenso zeigt man, wie jeder Gartenbesitzer mit kleinen Gestaltungselementen wie einer Blumenwiese, einem Totholz- oder Steinhaufen sowie einem Sandarium sehr einfach Lebensraum für Wildbienen, Wildhummeln und andere nützliche Insekten schaffen kann.
Naturraum Göllersbach
Ein weiteres Projekt ist der Themenweg Göllersbach. Der Göllersbach ist einer der Leitflüsse im westlichen Weinviertel und dennoch ein meist recht wenig beachtetes Gewässer. Der Themenweg Göllersbach in Breitenwaida ermöglicht mit seinen zehn Stationen einen Einblick in die vielseitige und wechselvolle Geschichte und macht auch darauf aufmerksam, welche weitreichenden Auswirkungen die Eingriffe des Menschen in den ursprünglichen Naturraum auf die gesamte Umwelt in der Vergangenheit hatten und bis heute haben. Projektziel ist die Bewusstseinschaffung für die Bedeutung des Göllersbaches. Die Schautafeln beschreiben daher den Göllersbach als Beispiel für ein typisches Gewässer im Weinviertel, seiner Geschichte, Flora und Fauna, seinen aktuellen Gewässerzustandes als kanalisierten Querschnitt, der lediglich der Entwässerung dient und geben einem Ausblick auf mögliche Veränderungen durch Renaturierung.
Taten statt Worte
Der Geschäftsführer der NÖ Energie- und Umweltagentur eNu, Herbert Greisberger, drückte seine Begeisterung über den Erfolg der Initiative ,Taten statt Worte´ aus: „Über 350 Projekte wurden eingereicht und jedes einzelne war extrem wichtig.“ Wenn Expertinnen und Experten Projekte vorschlagen, erklärte er, käme diesen Vorschlägen oft eine gewisse Skepsis entgegen, „wenn aber Vereine, Gemeinden oder auch Privatpersonen mit Projekten verknüpft sind, dann werden solche Projekte leichter angenommen, gerne nachgeahmt und verbreiten sich so rascher.“
Urkunden und Preise
Im Rahmen der Auszeichnungsfeier wurden alle Top-100 bezirksweise mit Urkunden und einem kleinen Präsent geehrt, zusätzlich wurden sechs Jurysonderpreise – Gutscheine im Wert von 250 Euro für den Online-Shop von „So schmeckt NÖ“ - vergeben. Das Highlight der Veranstaltung war die Überreichung der fünf Hauptpreise, die in den Kategorien Privathaushalte (Klimaticket für ganz Österreich im Wert von 1.095 Euro), Schulen und Bildungseinrichtungen (Workshops bzw. Vortragsangebote aus dem umweltwissen-Katalog im Wert von 1.500 Euro), Vereine (nachhaltiges Party-Package von „So schmeckt NÖ“ im Wert von 1.500 Euro für das nächste Vereinsfest), Betriebe (regionales Schmankerl-Paket von „So schmeckt NÖ“ im Wert von 1.500 Ero für den nächsten Firmenevent) und Gemeinden (ein ortsfester Trinkbrunnen für die Gemeinde im Gesamtwert von 1.500 Euro) vergeben wurden.
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