Leben am Limit Hollabrunn
Sozialer Rückzug durch finanzielle Engpässe
Wenn finanzielle Einbußen dazu führen, dass soziale Kontakte eingeschränkt werden oder trotz Vollbeschäftigung kein Auskommen mit dem Einkommen ist, stellt das Betroffene vor große Herausforderungen.
BEZIRK HOLLABRUNN. Die Einschränkungen können sich auf die psychische Gesundheit, das Wohlbefinden und die Lebensqualität auswirken. Es ist wichtig, Unterstützung und Ressourcen zu suchen, um diese Herausforderungen zu bewältigen und Möglichkeiten zu finden, soziale Verbindungen aufrechtzuerhalten, auch wenn finanzielle Einschränkungen bestehen.
Seniorentreffs zum Plaudern
In vielen Orten im Bezirk gibt es regelmäßige Seniorentreffs, wie etwa in Sonnberg. Einmal im Monat treffen einander Frauen und Männer im Pfarrheim. Es wird gemeinsam Kaffee und Kuchen genossen, geplaudert und die Geburtstage gefeiert.
"Es ist großartig, dass es bei uns gemeinsame Seniorentreffs gibt, in denen sich die Pensionisten unterhalten können, dem tristen Alltag entgehen und nicht allein sind. Diese Einrichtung ist für unsere Ortschaft von großer Bedeutung, und es ist toll, dass sich jemand engagiert, um sie zu organisieren",
dankt der Ortsvorsteher von Roman Heiden dem Organisationstem rund um Gerti Sedlaczek und Franz Amon.
Armut ist oft ein Gefühl
Community Nurse Anja Altinger weiß aus ihrer Erfahrung und aus ihrem Umgang mit der älteren Generation, dass die alten Leute sparen gewohnt sind und nennt uns ein Beispiel dazu:
"Bei uns sprechen meist die Zahlen am Konto oder Sparbuch eine andere Sprache als das Empfinden der Leute, denn wenn der Oma oder Opa es wichtiger ist, dem Enkerl oder Urenkerl einen Zuschuss zum ersten Auto oder der ersten Wohnung zu geben, anstatt sich selbst ein Hörgerät zu leisten, ist das eher keine Altersarmut."
Altersarmut ist aber da
Die Ausgabestellen der „Team Österreich Tafeln“ unterstützen jeden Samstag Menschen mit kostenlosen Waren des täglichen Bedarfs.
"Seit ein paar Monaten fällt auf, dass Neukunden vermehrt Österreicher sind und es auch Pensionisten, die alleine wohnen, trifft",
berichtet die ehrenamtliche Teamleiterin der Tafel in Hollabrunn Gabriele Schönauer.
Kein Auskommen
"Ohne die Unterstützung meiner Partnerin würden wir kaum über die Runden kommen. Essen gehen oder Heurigenbesuche sind nicht mehr drin. Und in den Urlaub fahren wir sowieso nicht",
beschreibt Jürgen aus dem Pulkautal seine Situation. Er ist krankheitsbedingt schon seit Jahren in Frühpension. Aufgrund der Teuerungen in allen Bereichen müssen 300 bis 500 Euro pro Monat mehr einkalkuliert werden.
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