Leserbrief aus Hollabrunn
Tägliche Zugverspätungen sorgen für Ärger

- Warten oft vergebens auf den planmäßigen Zug.
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Christian Gartenmayer schickte uns seinen Leserbrief zum Artikel „Tägliche Zugverspätungen sorgen für Ärger“ in der Ausgabe am 18. Juni 2025 (hier geht es zum Artikel).
HOLLABRUNN. "Es ist gut und wichtig, dass dieses Thema medial aufgegriffen wird, denn die Probleme bestehen nicht erst seit gestern, sondern seit Wochen, wenn nicht Monaten. Umso unverständlicher ist es, dass sie in der öffentlichen Diskussion bislang so wenig Nachdruck erfahren.
'Nicht mehr tragbar'
Was insbesondere auf dem Streckenabschnitt Stockerau – Hollabrunn täglich passiert, ist schlicht nicht mehr tragbar.

- Auf der Nordwestbahn muss oft altes Wagenmaterial eingesetzt werden.
- Foto: arbes
- hochgeladen von Daniel Arbes
Das ständige Abwarten der Gegenzüge, weil nur ein einziges Gleis vorhanden ist, führt zu massiven Verspätungen - und das gleich mehrmals täglich. So funktioniert öffentlicher Verkehr im Jahr 2025 einfach nicht mehr.
Zweigleisiger Ausbau notwendig
Langfristig führt kein Weg an einem zweigleisigen Ausbau vorbei. Alles andere ist Augenauswischerei. Die Notwendigkeit wurde grundsätzlich auch erkannt: In parteiübergreifenden Forderungen, Regionalstrategien und selbst in ÖBB-Planungsunterlagen war diese Maßnahme bereits vorgesehen.

- Bahnhof Hollabrunn
- Foto: arbes
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Und dennoch ist seither viel zu wenig passiert. Im Gegenteil, auf der Website der ÖBB ist davon mittlerweile gar nichts mehr zu finden.
Mindeststandard und nicht Luxus
Ein zweites Gleis ist nicht Luxus, sondern Mindeststandard für modernen Nahverkehr. Nur dadurch lässt sich langfristig die Pünktlichkeit sichern, Taktfrequenzen erhöhen und Kapazitäten an den wachsenden Bedarf anpassen. Die Region wächst, die Zahl der Pendler steigt und trotzdem wird der Verkehr auf dieser zentralen Achse nach wie vor nach dem Minimalprinzip betrieben.

- Nicht gewiss ist das pünktliche Erscheinen in der Schule.
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Das ist nicht nur ein täglicher Frustfaktor für tausende Fahrgäste, sondern auch ein klarer Rückschritt für die Verkehrswende, den Klimaschutz und die Attraktivität des ländlichen Raums. Es ist völlig unverständlich, warum dieser überfällige Schritt nicht längst mit Vehemenz eingefordert wird – denn klar ist: Ohne eine moderne, leistungsfähige Schieneninfrastruktur kann die Mobilität der Zukunft nicht funktionieren.
Täglich bremst System die Pendler aus
Ich hoffe sehr, dass Sie diesem Thema weiterhin medial Gewicht verleihen. Es braucht mehr Druck, mehr Aufmerksamkeit und klare, entschlossene Forderungen.
Die Menschen entlang dieser Strecke haben ein Recht auf eine moderne, verlässliche Bahn – und sie haben es satt, täglich von einem System ausgebremst zu werden, das längst an seine Grenzen gestoßen ist."
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