Bezirk Hollabrunn
Trockenheit macht Landwirtschaft zu schaffen
Der März verspricht, der trockenste in der Messgeschichte zu werden. Der Klimawandel schlägt voll zu.
BEZIRK HOLLABRUNN. "Wir sind es ja fast schon gewohnt und setzen wie jedes Jahr Hoffnung auf Niederschläge im Mai", meint Friedrich Schechtner, Obmann der Bezirksbauernkammer Hollabrunn.
Im Mai entscheidet es sich
Der Bezirk Hollabrunn gilt als die trockenste Gegend in Österreich. "Dadurch haben wir schon ein wenig Erfahrung", meint Gerald Patschka, Leiter der Bezirksbauernkammer dazu. Im vergangenen Jahr regnete es im Mai, was wichtig für die Sommergerste - eines der Haupt-Anbauprodukte im Bezirk - ist. "Letztes Jahr war vielleicht ein wenig durchwachsen, aber soweit in Ordnung", meint Schechtner. Auch 2020 war es so, dass im Mai der Regen kam, der die Ernte gerettet hat.
Sommergerste & Weizen
Neben der Sommergerste und dem Winterweizen werden im Bezirk Mais, Kürbis, Zuckerrüben und Kartoffeln und Wein angebaut. Insbesondere für die Sommergerste ist das erste halbe Jahr entscheidend. Die Herausforderungen, eine gute Ernte einzufahren, werden generell immer schwieriger. Eine Extremsituation stellte auch der vor wenigen Wochen im Bezirk aufgetretene Sandsturm dar.
Künstliche Bewässerung
"Der Boden ist einfach viel zu trocken", meint Schechtner, beruhigt aber zugleich ein wenig, dass die kalten Nächte in den vorigen drei Wochen einen positiven Effekt hatten. Eine künstliche Bewässerung ist im Bezirk nicht ausreichend möglich. "Auch dazu braucht's genug Grundwasser", meint Friedrich Schechtner.
Die Landwirte sind aber generell sehr innovativ. Der Kürbis kommt beispielsweise sehr gut mit den trockeneren Böden zurecht, auch Zuckerrüben sind bei den Landwirten beliebt. Dort macht ein Schädling, der Rübenrüsselkäfer noch am ehesten Probleme, durch den die Erntemenge um die Hälfte zurückgegangen ist. Hier hat man aber Hoffnung, dass sich die Situation stabilisiert.
Landwirtschaftsschule
Bei der Bauernkammer befindet sich die Landwirtschaftliche Fachschule, wo mit unterschiedlichen Produkten experimentiert wird, aktuell arbeitet man an einem Kulturversuch mit Raps. Die Zeiten sind für Landwirte sehr herausfordernd. Der Bezirk sei aber "gut aufgestellt" für künftige Herausforderungen.
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