Justizanstalt Sonnberg

Über 53 Coronafälle im Häfn Sonnberg

Zuerst gab es einen Corona-Cluster in einem Caritas-Wohnhaus in Retz, jetzt ist die Justizanstalt Sonnberg von vielen Corona-Fällen betroffen.

BEZIRK HOLLABRUNN. Im Caritas Wohnheim in Retz waren sowohl Klienten und Mitarbeiter mit dem Corona-Virus infiziert - zuletzt 29 Fälle unter Klienten und 23 unter Mitarbeitern.

Laut dem Justizministerium sind mit Stand 12.12. insgesamt 52 Insassen infiziert und ein Bediensteter, darüber hinaus befinden sich zwei Bedienstete in freiwilliger Quarantäne.
Die Krankheitsverläufe der infizierten Insassen sind durchwegs mild. Ein wahrscheinlicher Grund dafür ist die hohe Impfrate in der JA Sonnberg. Die derzeit infizierten Insassen kommen zu etwa 10 Prozent aus dem großen Bereich der geimpften Personen und zu etwa 50 Prozent aus dem kleinen Bereich der ungeimpften Personen. Deutliche, grippeähnliche Krankheitssymptome traten zum überwiegenden Teil unter den ungeimpften Insassen auf.

Auswirkungen der Infektionen auf den Betrieb der JA

Nach dem Bekanntwerden der ersten positiven COVID-19-Erkrankungen am 02.12.2021 wurden bereits die bisherigen Kontakte der Insassen untereinander sowie der Insassen mit den Bediensteten erheblich reduziert, indem u.a. die nicht dringend notwendigen Betriebe (alle Unternehmerbetriebe - wo die meisten Insassen beschäftigt sind), geschlossen wurden und man sich seither auf die unbedingt notwendigen Arbeitsbereiche (Küche, Wäscherei, Hausreinigung etc.) beschränkt, wobei sich die Insassen dieser Bereiche zudem täglich einem Antigentest zu unterziehen haben, um hier auf Veränderungen schnellstmöglich reagieren zu können. Auch seitens des chefärztlichen Dienstes des österreichischen Strafvollzuges, wurden diese Maßnahmen als zweckmäßig und zielführend erachtet.

Impfrate in der JA

Von den etwa derzeit 149 Bediensteten (hierzu zählen aber auch Personen, welche sich in Ausbildung befinden) sind wissentlich etwa 2/3 geimpft. Bei den Insassen (Insassenstand 8.12.: 327) sind derzeit etwa 80 Prozent vollständig geimpft.

Die Anstaltsleitung der JA Sonnberg erklärt sich das nunmehr gehäufte Auftreten der Krankheit so, dass den meisten Insassen ihre Ansteckung bisher nicht aufgefallen ist (möglichweise auf Grund der hierorts hohen Impfrate und dem dadurch in der Regel sanften Krankheitsverlauf) und erst nunmehr einige ungeimpfte erkrankte Personen deutliche Krankheitssymptome hatten.

Um den derzeitigen COVID-Cluster wieder raschest möglich einzudämmen, erfolgte eine weitreichende Testung unter Beiziehung der Landesgesundheitsbehörden und dem roten Kreuz. Zudem bedarf es der im Zusammenhang mit Clustern üblichen weiteren Einschränkung der sozialen Kontakte der Insassen.