Bezirksgericht Hollabrunn
Unfall mit Verletzten nach Dieselaustritt
Weil der Angeklagte mit seinem Auto Diesel verloren hat geriet ein Fahrzeug ins Schleudern und krachte frontal gegen ein entgegenkommendes Auto. Dafür musste er sich wegen fahrlässiger, schwerer Körperverletzung im Straßenverkehr vor Gericht verantworten - Freispruch.
HOLLABRUNN. Der Unfall passierte am 30. Juli 2022 vor Mittergrabern. Der Angeklagte geriet ins Schleudern, blieb stehen, bemerkte Dieselgeruch, konnte aber keine Dieselspur sehen, weil die Fahrbahn feucht war und platzierte laut Gutachten das Pannendreieich rund 170 Meter hinter seinem Auto auf. Der vierjährige Sohn seiner Freundin blieb einstweilen im Auto.
Unfall nach Dieselaustritt
Kurze Zeit später, noch während der Angeklagte dort anhielt, geriet ein Fahrzeug ins Rutschen auf die Gegenfahrbahn und konnte eine Kollission mit einem entgegenkommenden Auto nicht verhindern. Diese beiden Insassen wurden schwer verletzt. Der Beifahrer erlitt mehrere Verletzungen, war acht Monate im Krankenstand, kann immer noch nicht sitzen und hat einen 50-prozentigen Behinderungsgrad aufgrund des Unfalls.
Freispruch
Dem Angeklagten wurde vorgeworfen, das Pannendreieck nicht weit genug entfernt von seinem Auto platziert zu haben. Richter Erhart Neubauer verkündete einen Freispruch:
"Der Angeklagte konnte die Dieselspur nicht sehen, hatte ein kleines Kind im Auto und platzierte das Pannendreieck. Für mich ist es kein Fehlverhalten. Anders wird es vermutlich im Zivilverfahren mit Schmerzensgeld weitergehen."
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