Abfallwirtschaft
Unterschiede bei Gebühren
Der Restmüll in Grabern kostet jährlich um 30 Euro mehr als etwa in Hollabrunn. Wir erklären warum.
BEZIRK. Wussten sie, dass es in ihrer Gemeinde vielleicht andere Gebühren für Abfall gibt, als in der Nachbargemeinde? Die Bezirksblätter sind dieser interessanten Frage nachgegangen und haben herausgefunden warum dies so ist und wie es aktuell ist. Göllersdorf, Schrattenthal, Wullersdorf, Zellerndorf, Grabern und Nappersdorf-Kammersdorf haben etwas gemeinsam - sie liegen an der Spitze der Gebühren für eine 80 Liter Restmülltonne mit 144,43 Euro. Vergleicht man die direkten Nachbargemeinden, wie etwa Hollabrunn zahlen die Bürger hier nur 114 Euro und in Guntersdorf auch relativ viel, nämlich 137,28 Euro.
Abfallmengen
Auf Anfrage bei der Gemeinde Grabern, warum die Gebühren denn genau hier so hoch sind wurde gleich an den Verband der Abfallwirtschaft verwiesen. „Der Unterschied in der Gebührenhöhe zwischen den einzelnen Gemeinden ergibt sich aus der Verpflichtung des Gemeindeverbandes, jeden Teilbereich getrennt zu kalkulieren und abzurechnen“ , erklärt Alfred Wunderer, Geschäftsführer des Gemeindeverbands der Abfallwirtschaft.
Verschiedene Leistungen
In der Abfallwirtschaftsgebühr für die Restmülltonne ist, mit Ausnahme der Biomüllentsorgung, sämtliche anfallenden Kosten der Abfallwirtschaft eingerechnet, wie Restmüll- , Altpapier-, Sperrmüll-, Altstoff-, Problemstoffentsorgung, Betrieb der Abfallsammelzentren, Verwaltungskosten und Öffentlichkeitsarbeit.
Für den Bürger werden die gleichen Leistungen angeboten, was aber nicht heißt, dass die gleichen Kosten anfallen, weil die Leistungen unterschiedlich in Anspruch genommen werden. So ist auch Roland Ortner aus Schöngrabern verwundert. „Als Bürger sollten alle Tarife gleich sein. Jede Erhöhung fördert die illegale Müllentsorgung“, appelliert er gleichzeitig an die Politik, vorsichtig mit Erhöhungen umzugehen.
Behältergrößen
Auch die unterschiedlichen Behältergrößen bei den Liegenschaften tragen zu den unterschiedlichen Gebührenhöhen bei. So gibt es Unterschiede zwischen den in zwei Verbandsgemeinden bereitgestellten Restmüllvolumen von 664 Liter pro Einwohner und pro Jahr bis zu 1.040 Liter pro Einwohner pro Jahr bei annähernd gleichem Restmüllaufkommen pro Einwohner.
Wie lange die Gebühren auf dem derzeitigen Niveau bleiben, hängt von vielen Faktoren ab. "Die vertraglichen Vereinbarungen des Gemeindeverbandes zu Transport- und Entsorgungsleistungen, die Personalkosten steigen ebenso laufend, sodass regelmäßige Kostensteigerungen um jährlich 1,5 - 2 Prozent üblich sind. Auch Verbesserungen der Dienstleistungen und der Infrastruktur sowie erforderliche Anpassungen an laufend aktualisierte gesetzliche Vorgaben können zu einer Steigerung der Ausgaben führen", so der Abfallverbands-Geschäftsführer Wunderer
Zur Sache:
Restmüllgebühren 80 L Tonne
Hadres, Hardegg, Haugsdorf, Hollabrunn, Mailberg, Pernersdorf, Ravelsbach, Seefeld-Kadolz und Retzbach: € 114,40
Pulkau und Retz: € 120,20
Hohenwarth: € 120,70
Alberndorf, Guntersdorf, Maissau, Sitzendorf, Ziersdorf und Heldenberg: € 137,28
Göllersdorf, Schrattenthal, Wullersdorf, Zellerndorf, Grabern, Nappersdorf-Kammersdorf: € 144,43
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