Gemeinderatswahlen 2020
Hollabrunn hat gewählt
BEZIRK HOLLABRUNN. An diesem Sonntag war es soweit - Niederösterreichs Gemeinden wählten. Die insgesamt 567 Gemeinden konnten aus 1.851 Parteien wählen.
Die Auszählungsergebnisse aller Bezirke finden Sie in unserer interaktiven Karte. Die Stimmen und Reaktionen auf die Ergebnisse, können Sie in unserem Wahl-Channel "GRW20"- einfach klicken.
Hier bereits die ersten Reaktionen auf die Ergebnisse aus den Gemeinden des Bezirkes Hollabrunn (Stand Sonntag, 26.1., 22:00 Uhr).
Alberndorf
In Alberndorf konnte die ÖVP die Mehrheit um ein Mandat ausbauen, es kommt von der SPÖ. Heimatliste und FPÖ bleiben gleich. "Hier bildete sich erst kurz vor Weihnachten ein neues SPÖ-Team", eklärte Patrick Eber die Situation. "Wir werden weiterkämpfen", meine Markus Ernst von der SPÖ Alberndorf.
Göllersdorf
Sehr knapp war es von vornherein in Göllersdorf für die ÖVP, die Absolute zu halten. Nach den Auszählungen hielt die ÖVP die elf Mandate, die SPÖ bleibt auf fünf, die FPÖ verliert eines und die Bürgerliste startet beim ersten Antritt mit vier Mandaten.
Grabern
Bürgerliste kostete viel Stimmen zu Lasten der ÖVP, die um fünf Mandate verlierht und jetzt auf zehn steht. Die SPÖ verliert ein weiteres und steht bei drei. Der ÖVP-Grabern fehlen nur acht Stimmen auf das elfte Mandat.
Retz
Die ÖVP Retz konnte unglaubliche sieben Mandate auf 17, dazugewinnen. Die Bürgerliste verliert vier Mandate auf drei. Auch die SPÖ verliert vier Mandate auf zwei. Die Grünen gewinnen ein Mandat auf drei dazu.
Seefeld-Kadolz
Weder die FPÖ noch die Bürgerliste konnten genügend Stimmen für ein Mandat erzielen. Die SPÖ konnte die Absolute halten.
Zellerndorf
Sehr enttäuschend ist das Ergebnis für die SPÖ in Zellerndorf, verliert zwei Mandate. Die ÖVP erhöht um fünf Mandate auf 15. Die FPÖ verliert ihr einziges Mandat. "Die geringe Wahlbeteiligung hat uns sehr geschadet. Schon die Listenerstellung mit vielen jungen Kandidaten deutete ich als Erfolg. Dieses Ergebnis ist sehr enttäuschend. Das muss genau analysiert werden, aber ans Aufgeben ist nicht zu denken. In meiner eigenen Ortschaft konnte ich auch nicht die Absolute halten", so Patrick Eber.
SPÖ Reaktionen aus dem Bezirk
Bezirksmäßig konnte die SPÖ nicht überzeugen. "In Ravelsbach konnten wir zwei Prozent zulegen. Schwierig war auch die Ausgangslage in Sitzendorf. Deshalb freut es mich, dass das sehr junge und neue Team die vier Mandate halten konnte. Ich vermute, dass die ältere Generation verdrossen ist und nicht wählen ging und der Hype mit Kurz und den Grünen bei der jungen Generation sich positiv auswirkte. Das sind zwei Punkte, die uns von der Bundesebene weh tun. Erfreulich ist nur das Ergebnis im Burgenland. Wir werden aber nicht den Kopf hängen lassen und weiter arbeiten", so Patrick Eber von der Bezirks-SPÖ. "Die SPÖ konnte nur Mandate halten oder sie verlieren. Zulegen konnten wir nirgends. Damit können wir nicht zufrieden sein", so Richard Pregler.
ÖVP Reaktionen aus dem Bezirk
Als super Ergebnis bezeichnete Gemeindebund Bezirksobmann Manfred Marihart den Ausgang der Gemeinderatswahl im Bezirk: "Es macht sich bezahlt, wenn man was tut und das honoriert der Bürger bei der Wahl. Der Bundestrend wirkte sich auch bei uns positiv aus. Allerdings war der starke Zugewinn nicht in diesem Ausmaß zu erwarten, wie etwa in Retz, Zellerndorf und Nappersdorf-Kammersdorf."
Stadt Hollabrunn verliert drei Mandate
Die Stadt Hollabrunn verliert drei Mandate und sinkt auf 20 von 37. "Minimalziel ist erreicht - die absolute Mehrheit. Wir haben uns zwar erwartet, die Mandate zu halten, Zugewinne waren utopisch. Wir sind weiterhin Bürgermeisterpartei und werden in Hollabrunn weiterhin was weiterbringen und in fünf Jahren wieder verstärkt auftreten. Gratuliere Georg Ecker. Glaube nicht, dass die Verluste auf Wolfgang Scharinger zurückgehen, sondern auf die Erfolge der Grünen zurückzuführen sind. Wir sind leicht enttäuscht. Das Ergebnis hatten wir auch 2010 - 2015. Grüne erwartete ich nicht so stark, verdoppeln schon, aber nicht plus vier. Der Bundestrend ist darauf zurückzuführen. Listen stehen und fallen mit den Listenführern und hauen jahrelange Parteiarbeit zusammen", so Stadtparteiobmann Alex Rausch.
Breitenwaida war der Knackpunkt
Bürgermeister Alfred Babinsky dankt seinen Kandidaten: "Vielen Dank für euren tollen Einsatz, alle von uns haben ihr Bestes gegeben, wir haben bis zur letzten Minute um jede Stimme gekämpft. Der gesellschaftliche Trend zugunsten der Grünen und eine taktische Personalie der Liste Scharinger in Breitenwaida haben ein besseres Ergebnis verhindert. Aber wir sind nach wie vor klar die Bürgermeisterpartei und werden konsequent weiterarbeiten, damit in Hollabrunn was weitergeht."
FPÖ Reaktionen aus dem Bezirk
Die FPÖ verlor Mandate in Göllersdorf und Guntersdorf, konnte in Alberndorf und Wullersdorf die Mandate halten und in Retzbach und Ziersdorf erstmals in den Gemeinderat einziehen. In Zellerndorf und Pulkau verloren sie den Sitz im Gemeinderat und in einigen Gemeinden schafften sie den Einzug nicht. "Es gab schon bessere Tage für die FPÖ im Bezirk. Für Ziersdorf und Retzbach freue ich mich sehr über den Einzug. Sehr stolz bin ich auf das Ergebnis unseres Vizebürgermeisters Baumgartner in Alberndorf. Enttäuscht bin ich von Hollabrunn, mit nur einem Mandat, das ich nicht annehmen werde und stattdessen wird Michael Sommer in den Gemeinderat in Hollabrunn einziehen. Unsere Kandidaten haben gut gearbeitet. Zehn Jahre feierten wir nun Erfolge, jetzt müssen wir einmal mit einer Niederlage zurecht kommen. Die politische Lage hat sich auf dieses Ergebnis ausgewirkt. Die Menschen haben Ibiza noch nicht vergessen", so Nationalrat Christian Lausch.
Auch für Michael Sommer ist das Stadt-Ergebnis eine schwere Enttäuschung, das auf die Bundespolitik und auf die Liste Scharinger zurückzuführen ist: "Wir haben fünf Jahre viel bewegt und insgesamt 23 Anträge gestellt. Manch anderer hat nur laut gepoltert und nichts bewegt", so Michael Sommer.
Statements aller Parteien
Falls Sie als Kandidat einer Gemeinde im Bezirk Hollabrunn ebenso einen Kommentar über das Wahlergebnis abgeben möchten, können Sie uns gerne ein Mail schicken an hollabrunn.red@bezirksblaetter.at
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