Den letzten Platz zurückerobert
AK-Studie: Hollabrunner Einkommen sind landesweit die niedrigsten.
BEZIRK (ae). Die Präsentation der neuesten AK-Studie am 18. Juni in der AK-Bezirksstelle Hollabrunn brachte, was Arbeitsmarkt und Einkommen im Bezirk betrifft, wenig Erfreuliches. Nach zwei Jahren an vorletzter Stelle der Einkommensstatistik wurde 2013 wieder die rote Laterne übernommen, mit einem Durchschnittseinkommen von nur 1.478 Euro brutto. Das liegt nicht nur weit unter dem Landesdurchschnitt von 1.931 Euro, sondern auch weit unter dem der anderen Weinviertler Bezirke: Gänserndorf 1.669, Mistelbach 1.707, Korneuburg 1.925. Dazu kommt noch ein realer Einkommensverlust für die heimischen Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen von 3,3 % gegenüber dem Jahr 2011.
AK-Hollabrunn-Chef Josef Auer nennt als eine der Ursachen für das extrem niedrige Lohnniveau die starke Zunahme von Teilzeitarbeitsplätzen und geringfügig Beschäftigten sowie insgesamt die Abnahme an Arbeitsplätzen im Bezirk. „Wir haben in den letzten Jahren 25 % der Vollzeitarbeitsplätze verloren, aber in Summe etwa dieselbe Zahl an Dienstnehmern.“ Auer sieht daher den Ausbau der Verkehrs-Infrastruktur als wichtigstes Ziel, um Firmen zur Ansiedlung zu bewegen.
40 Suchende für einen Job
Ebenfalls die schlechteste Bewertung hat der Bezirk, was die Chance auf einen Arbeitsplatz betrifft: Auf jeden freien Arbeitsplatz kommen 40,1 Arbeitssuchende, in Gänserndorf sind es 20,1 Personen, in Korneuburg 15,6 und in Mistelbach 17,3. Interessant ist auch die langfristige Entwicklung bei den Lehrberufen, die in der Studie untersucht wurde. Seit 1980 ging die Zahl der Lehrlinge in den Betrieben um 509 Personen (–60%) zurück. Von 2012 auf 2013 waren es noch einmal 23 (–6,3 %) weniger. Bei der Bildung geht es dem Bezirk Hollabrunn, als fünftgrößter Schulstandort im Land, deutlich besser. Auch bei der Umstellung von Hauptschulen auf Neue Mittelschulen ist Hollabrunn mit 64 % schon recht weit. Wobei landesweit die Pflichtschulen immer mehr Kinder an AHS-Unterstufen verlieren. AK-Bildungsexperte Günter Kastner: „Es gibt weinviertelweit seit 2008 einen starken Trend zu höheren Schulen, während die Hauptschulen und Neuen Mittelschulen mit sinkenden Schülerzahlen zu kämpfen haben.“
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