Lehrlingsmangel bei Stellenplus!

Lagerhaus-Lehrlingsausbildner Johannes Scheibenhofer mit seinen Schützlingen Georg, Herwig und Andreas.		       Foto: Josef Messirekt
  • Lagerhaus-Lehrlingsausbildner Johannes Scheibenhofer mit seinen Schützlingen Georg, Herwig und Andreas. Foto: Josef Messirekt
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BEZIRK (jm). Das Angebot an Berufsinformation für PflichtschülerInnen war noch nie so groß wie heute. PolyschülerInnen haben die Möglichkeit, an berufspraktischen Wochen teilzunehmen, Berufseignungstests zu machen oder Beratungsgespräche mit der Berufspsychologin zu führen. Dennoch gibt es einen Lehrlingsmangel bei einem Lehrstellenplus.

Geburtenschwache Jahrgänge

Laut AMS-Leiter Josef Mukstadt ging die Zahl der Lehrstellensuchenden, wenn man Februar 2016 und 2017 vergleicht, von 35 auf 32 zurück. Die Zahl der gemeldeten Lehrstellen stieg im gleichen Zeitraum von 22 auf 30. „Die geburtenschwachen Jahrgänge sind nun ins Lehrlingsalter gekommen, und dieser Trend wird sich noch verstärken“, so Mukstadt.

„Second Best“

Er bedauert, dass Polytechnische Schule und Lehre von vielen Eltern zu Unrecht als „Second Best“ betrachtet werden. Belastend für viele Jugendliche sei weiters das Defizit an familiärem Rückhalt: „Es sind oft vife Burschen und Mädchen, denen aber Werte wie Pünktlichkeit oder Freundlichkeit fehlen. Sie können nichts dafür, wenn sie in zerrütteten Familien aufwachsen, wo ihnen diese Werte nicht vermittelt werden.“
Reinhard Thürr vom Technikcenter im Lagerhaus Hollabrunn-Horn ist verantwortlich für die Ausbildung von etwa 40 Lehrlingen an sechs Standorten. „Wir hatten in den vergangenen Jahren 40 bis 60 Bewerbungen pro Jahr. Bereits im Vorjahr sank die Zahl auf 15, heuer haben sich 16 um eine Lehrstelle beworben.“ Das eigentliche Problem liegt für Thürr aber beim qualitativen Rückgang: „Von den 16 BewerberInnen haben nur drei unsere Erwartungen erfüllt und sind beim betriebsinternen Aufnahmetest im grünen Bereich geblieben. Es haben sich enorme Bildungsdefizite, besonders im Rechnen und im technischen Verständnis, her-ausgestellt.“

Grundschulwissen katastrophal

80 Prozent haben Probleme mit dem Einmaleins und können nicht ohne Taschenrechner dividieren. Mit einfachen Textbeispielen waren die meisten überfordert. Fragen zum technischen Verständnis (Motor, Kupplung) oder Fragen zur Allgemeinbildung (Name des österreichischen Bundeskanzlers) konnten nicht beantwortet werden. Weiters sollten sie beim Aufnahmetest in zehn Sätzen niederschreiben, welche Vorstellungen sie von ihrem Berufsleben haben. Manche schafften einen Satz, bei den meisten blieb das Blatt leer. Von den 16 Bewerbern waren 13 HTL-Abbrecher und nur drei Polyschüler.

Zur Sache:

Die 10 häufigsten Lehrberufe bei Burschen:
Die drei beliebtesten Lehrberufe bei den Burschen sind Metalltechnik mit 10.839 Lehrlingen, gefolgt von Elektrotechnik mit 8.288 und Kraftfahrzeugtechnik mit 6.880 Lehrlingen. Auf den weiteren Plätzen:
•Einzelhandel
•Installations- und Gebäudetechnik
•Maurer
•Tischler
•Koch
•Mechatronik
•Informationstechnologie
Quelle: WKO Lehrlingsstatistik

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