Arbeitsmarkt-Zahlen Bezirk Hollabrunn
Weitere Erholung am Arbeitsmarkt
Die Quartalszahlen belegen, dass sich der Aufholprozess nach der Wirtschaftskrise weiter fortsetzt und noch keine saisonalen Einflüsse zu bemerken sind.
BEZIRK HOLLABRUNN. Ende September waren beim Arbeitsmarktservice (AMS) Hollabrunn 1.185 Arbeitslose vorgemerkt. Um 246 oder 17,2 Prozent weniger als im Vorjahr und nahe dem Vorkrisenniveau mit 1.130 Jobsuchenden. Männer profitieren mehr vom Rückgang der Arbeitslosigkeit, Jugendliche und ältere Arbeitskräfte deutlich weniger als die mittlere Erwerbsgeneration. Die Arbeitskräftenachfrage erreichte mit 298 gemeldeten offenen Stellen einen Höchstwert für diese Jahreszeit. Die Drehzahl des Vermittlungsmotors läuft deshalb auf vollen Touren. „1.137 vakante Arbeitsplätze konnten im Bezirk heuer bereits besetzt werden, mehr als zwei Drittel davon innerhalb von drei Monaten“, berichtet Hollabrunns stellvertretender AMS-Geschäftsstellenleiter Peter Kirchner. „Je schneller, konsequenter und lückenloser wir Jobsuchende betreuen, beraten und ihnen Angebote machen, desto rascher können wir Arbeitsaufnahmen ermöglichen und die aktuelle Aufwärtsbewegung in der Wirtschaft dafür nutzen, Arbeitslose so rasch wie möglich in Beschäftigung zu bringen“, so Kirchner.
Sprungbrett für Langzeitarbeitslose
Während die Wirtschaft nach den bis Mai gegebenen Einschränkungen in vielen Bereichen einen wahren Boom erlebt und die Arbeitslosigkeit deutlich zurückgeht, gibt es eine Gruppe von Jobsuchenden, die an diesem Aufschwung bisher nur wenig teilhaben konnte: Das sind Langzeitarbeitslose – also all jene, die länger als ein Jahr auf Jobsuche sind. Im Bezirk Hollabrunn betrifft das 329 Menschen oder mehr als ein Viertel aller Arbeitslosen. Der überwiegende Teil ist über 50, hat gesundheitliche Beeinträchtigungen oder keine abgeschlossene Ausbildung. „Um den Arbeitskräftebedarf der Wirtschaft abdecken und die Langzeitarbeitslosigkeit reduzieren zu können, müsse man auch jenen eine Chance geben, die auf den ersten Blick nicht passend erscheinen“, ist Peter Kirchner vom AMS Hollabrunn überzeugt. Seit März konnte mit diesem Argument die Zahl der Langzeitarbeitslosen um 68 Betroffene reduziert werden.
Im Rahmen des Sonderförderungsprogrammes „Sprungbrett“ erhalten Betriebe einen Zuschuss zu den Lohnkosten, wenn sie Langzeitarbeitslose einstellen. Dabei werden vom Arbeitsmarktservice zwei Drittel der anfallenden Lohn- und Lohnnebenkosten für die Dauer von sechs bis acht Monaten refundiert. Dienstverhältnisse mit Langzeitarbeitslosen, die über zwei Jahre auf Jobsuche waren, werden noch stärker gefördert: In den ersten drei Monaten werden sämtliche Lohn- und Lohnnebenkosten finanziert, für weitere sechs Monate zwischen 50 und 66,7 Prozent der Lohnkosten gefördert. Da jobsuchende Frauen ganz besonders von den Folgen der Arbeitsmarktkrise betroffen sind, gelten für sie besonders günstige Fördersätze. „Diese Top-Konditionen für Unternehmen gibt es für Dienstverhältnisse mit Langzeitarbeitslosen, die im Zeitraum Oktober bis Jahresende beginnen“, verweist AMS Vizechef Kirchner auf das vorgegebene Zeitfenster. Und noch etwas ist wichtig: Die Antragstellung muss vor dem Beginn der Beschäftigung erfolgen. Anfragen sind jederzeit an sfu.hollabrunn@ams.at möglich.
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