Hüata und Fiata in Jetzelsdorf
Brauchtumspflege, Kellerheurige, Musik und Ausstellungen brachten Leben in die Jetzelsdorfer Kellertrift.
JETZELSDORF (jm). Der 26. Hüatagang in der Kellertrift Jetzelsdorf wurde von Bundesweinkönigin Tanja I. eröffnet. Weinbauvereinsobmann Gerhard Toifl konnte dazu zahlreiche prominente Gäste begrüßen: Bezirkshauptmann Stefan Grusch, NR Christian Lausch, LAbg. Richard Hogl, Bürgermeister Johann Bauer, Vizebürgermeister Andreas Sedlmayer, Friedrich Schechtner von der Bezirksbauernkammer, Bürgermeister Georg Jungmayer (Initiative Pulkautal) und Reinhold Griebler vom Retzer Land. Den Einzug in die Kellertrift führten die drei „Hüata“ mit der Erntekrone an, die Hauerkapelle Mailberg unter Kpm. Christian Brunnthaler begleitete sie musikalisch. Das Kellergassenfest war gut besucht und bot Pulkautaler Schmankerln, heimische und tschechische Qualitätsweine, Ausstellungen über die Geschichte des Weinbaues, Galerien, Kunsthandwerk und ein Kinderprogramm.
Alte Tradition im Pulkautal
Wir wollten Genaueres über die „Hüata“ erfahren und sprachen mit Franz Görlich, Manfred Kadlec und Friedrich Gröller. „Die ‚Hüata‘ wurden von der Gemeinde eingesetzt. Sie mussten mehrere Wochen in einer Hütte im Weinberg leben und die Trauben vor den Staren und Dieben schützen“, berichtete Franz Görlich. Nur am Samstag durften sie kurz nach Hause. Die Verpflegung wurde ihnen jeden Tag in ihre Hütte gebracht. Dabei war ein Markenzeichen der „Hüata“ das „Fiata“ (Fürtuch), eine blaue Arbeitsschürze der Männer. Heute wird das „Fiata“ nur mehr bei besonderen Anlässen getragen. Durch vermehrten Einsatz von Maschinen in der Landwirtschaft war das „Fiata“ eine Gefahrenquelle.
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