Turnsaalmangel ist ein Problem!
Die tägliche Bewegungs- und Sporteinheit läuft seit Schulbeginn als Pilotprojekt an Pflichtschulen des Bezirks.
BEZIRK (jm). Gefordert wurde die tägliche Turnstunde bereits 2012 nach den für Österreich medaillenlosen Olympischen Sommerspielen in London. Aber erst jetzt hat man praktikable Voraussetzungen geschaffen, um tatsächlich Bewegung in den Schulbetrieb zu bringen.Eine Wochenstunde
Die Schulen arbeiten mit den NÖ Sportdachverbänden SPORTUNION, ASKÖ und ASVÖ zusammen. Die Verbände stellen im Bezirk sechs Bewegungscoaches, die insgesamt 75 Bewegungseinheiten halten. Sie wurden an der Pädagogischen Hochschule ausgebildet und sind bei den Sportdachverbänden angestellt. Andreas Simon ist Projektleiter und sieht im Einsatz der Bewegungscoaches an Pflichtschulen auch die Möglichkeit, SchülerInnen für einen Sportverein zu begeistern: „Bei der Auswahl der Coaches haben wir darauf geachtet, dass sie einen Vereinshintergrund haben. Sie können so zum Bindeglied zwischen Schule und Sportverein werden“, ist Simon überzeugt.
Angebot gut angenommen
VD Elisabeth Vodicka leitet die Volksschulen in Guntersdorf und Wullersdorf: „Das Bewegungsangebot wurde von den SchülerInnen sehr gut angenommen, es haben sich sogar alle zu einer unverbindlichen Bewegungseinheit angemeldet.“
Bewegungscoach Martin Wittmann, der überdies die Kooperation der SPORTUNION mit Schulen und Vereinen im Weinviertel übernommen hat, ist sieben Stunden in Guntersdorf und Wullersdorf im Einsatz. Auch in der Neuen Mittelschule Retz gibt es fünf Bewegungseinheiten pro Woche.
Bewegungscoach Raimund Auss ist an den Neuen Mittelschule in Retz, Pulkau und Ziersdorf tätig. An der Neuen Mittelschule Hollabrunn gibt es auch fünf Bewegungseinheiten, aber es wird heuer noch kein Bewegungscoach eingesetzt.
Kuriose Turnsaal-Situation
Manche Schulen können am Pilotprojekt überhaupt nicht oder nur mit wenigen Klassen teilnehmen, weil es zu wenige Turnsäle gibt. Beispielsweise steht den 17 Volksschulklassen in Hollabrunn nur die alte Jahn-Halle zur Verfügung, wo nur 29 Vormittagsstunden gehalten werden können.
Volksschul-Direktorin Gabriele Mattes: „Vor Jahren wurde uns ein Turnsaal im geplanten Schulcampus versprochen. Aber es hat sich bisher noch nichts getan. Ob im nächsten Schuljahr ein Bewegungscoach eingesetzt werden kann, ist noch nicht sicher.“ Das Turnsaalproblem betrifft in Hollabrunn auch höhere Schulen, wo SchülerInnen eine Viertelstunde lang von der Schule zum Turnsaal gehen müssen.
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