Baujuwel in der Josefstadt
Im Vordergrund "Zum grüne Tor" nun (Diskonter Hofer) in dem Gebäude
Architekt Anton Krones sen. * 16.12.1848 - † 25.01.1912
Zum grünen Tor (8, Lerchenfelder Straße 14), ehemalige Gaststätte. Das „Grüne Tor" gehörte 1660 dem Johann Paul Petrari, „Waxkörzler" in St. Ulrich. 1752 kaufte der Samtfabrikant Louis Henry das Haus und das angrenzende Altschafferhaus. Das Gasthaus (mit gleichem Schild) ist das älteste in der Josefstadt; seine Glanzperiode fällt in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts. Als Anfang der 70er Jahre des 19. Jahrhunderts das Vergnügungslokal „Zum großen Zeisig" demoliert wurde, ließen die Besitzer des damals bereits renommierten Gasthauses „Zum grünen Tor", die Familie Schäfter, ihre Säle umbauen und prachtvoll ausstatten. Viele Geselligkeitsvereine, unter ihnen „Die Naßwalder", hielten hier ihre Produktions- und Tanzabende ab. Schon früher hatte das Unternehmen wegen des Auftretens der Volkssängerin Antonie Mansfeld (die hier ihre ersten Triumphe feierte) und durch seine Wäschermädel-, Masken-, Fiaker- und Bauernbälle einen guten Ruf erlangt, nun entwickelte es sich zu einer Hochburg der Volkssänger. Drexler brachte hier den „Roten Seidl" auf die Bretter und trat später jeden Donnerstag mit seiner Gesellschaft auf (der die Zeidler, Kittel und Ulrich angehörten). Auch Fanny Hornischer war zu hören. In den 90er Jahren produzierte sich die Gesellschaft Seidl und Wiesberg mit dem Terzett Schäfer-Endres-Gruber. Der Kapellmeister Sioly spielte hier häufig. Am 1. März 1870 fand im Grünen Tor der „Panslawistische Kommers" statt, bei dem Palacky und Rieger ihre heftigen Reden gegen die „Unterdrücker der Slawen" hielten. 1904 wurde das Haus Eigentum des Brauereibesitzers Anton Dreher. - Heute Supermarkt.
Ein weiters Baujuwel, Eckhaus Wien 8, Lange Gasse 1 / Lerchenfelderstraße 12
Baujahr 1896 Wohn- u. Geschäftshaus W. Beck & Söhne,
Architekt: Max Fleischer * 29.03.1841 - † 18.12.1905
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