Deutliche Erhöhung der Heilungschancen bei Krebs durch klinische Tumor-Hyperthermie

Prof. Dr. Niloy Datta, Prof. Dr. Felix Sedlmayr, Prof. Dr. Rolf Issels, Univ. Prof. Dr. Walter Hruby, Priv.-Doz. Dr. Rüdiger Wessalowski, Prof. Dr. Rainer Rienmüller | Foto: APA-Fotoservice/Martin Lusser
  • Prof. Dr. Niloy Datta, Prof. Dr. Felix Sedlmayr, Prof. Dr. Rolf Issels, Univ. Prof. Dr. Walter Hruby, Priv.-Doz. Dr. Rüdiger Wessalowski, Prof. Dr. Rainer Rienmüller
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Gesellschaft der Ärzte in Wien stellt neue Erfolge von Hyperthermie-Therapien vor und bedauert fehlende Implementierung in Österreich

Eine regionale Tumor-Hyperthermie auch bei ausgedehnten tiefen Tumoren wirkt in kombinierter Anwendung mit einer Chemo- und/oder Strahlentherapie als potenter Wirkungs­ver­stärker, auch bei bösartigen Tumoren von Kindern. Diese Ergebnisse stellten Fach­mediziner aus Österreich, Deutschland und der Schweiz im Rahmen einer Presse­konferenz zur Fachtagung „Hyperthermie, die 4. Säule der Onkologie“ der Gesellschaft der Ärzte in Wien im Billrothhaus vor.

Österreichs Kliniken sind für diese Technik noch nicht eingerichtet. Als Grund dafür werden Finanzierungsprobleme genannt: „Während in den benachbarten Ländern Schweiz und Deutschland mit den Kliniken bereits kostenwahre Refinanzierungen verhandelt wurden, war das bis dato im österreichischen LKF-System (Leistungsorientierte Krankenanstalten­finan­zierung) nicht möglich“, bedauert Prof. Dr. Felix Sedlmayer, Vorstand der Univ.-Klink für Radiotherapie und Radio-Onkologie Salzburg.

Neue Techniken zur präzisen lokalen Erwärmung und Temperaturmessung erhöhen Überlebenschancen von Krebspatienten signifikant

Als unabdingbare Therapievoraussetzungen nannten die Tagungsexperten adäquate Techniken zur Wärmeerzeugung und zur genauen Erfassung der Gewebetemperaturen im Körper des Patienten. Elektromagnetische Wärmeapplikatoren mit verschiedenen Durchmessern gibt es bereits auch für Klein- und Schulkinder mit sehr unterschiedlichen Körperproportionen. Die Gewebetemperatur wird entweder direkt über Messfühler innerhalb des Körpers gemessen (invasive Technik) oder neuerdings in bildgebenden Verfahren, die mittels Kernspintomographie ein dreidimensionales Abbild der Temperatur im Tumorgebiet des Körpers auf Farbmonitoren wiedergegeben (nicht-invasive Technik).
„Wir sind heute der 2.500 Jahre alten Aussage von Parmenides tatsächlich nähergekommen, der sagte: ‚Gib mir die Macht, Fieber zu erzeugen und ich heile alle Krankheiten’“, zieht Prof. Dr. Rainer Rienmüller von der Abt. Allgemeine Radiologie an der Med.Univ. Graz einen historischen Vergleich. „Zumindest im Tumorbereich können wir das Dank intensiver Forschung und der Konstruktion von tumorfokussierten Hyperthermiegeräten, die eine 100MHz Mikrowellen Einstrahlung mittels Multi-Antennenarrays bieten, heute so sagen.“

Signifikanter Gesamt-Überlebensvorteil und Mobilisierung des Immunsystems

„Die jetzt vorliegenden Ergebnisse einer randomisierten Phase III Studie an Hochrisiko- Weichteil-Sarkomen (Lancet Oncology 2010) mit längerem follow-up von mehr als 11 Jahren (Late breaking Abstract ECCO/ESMO, Nov. 2015) zeigen einen signifikanten Gesamt-Überlebensvorteil der Patienten, die zusätzlich zur prä- und postoperativen Chemotherapie eine Regionale Hyperthermie erhalten haben“, berichtet Prof. Dr. Issels von der Arbeitsgruppe Hyperthermie der Medizinischen Klinik III des Klinikums Grosshadem der Ludwig-Maximilians Universität München.
Die klinischen Outcome Studien von Prof. Datta (Schweiz), die Ergebnisse klinischer Studien bei Erwachsenen von Prof. Issels sowie die Ergebnisse der Grundlangenforschung im Bereich der Hyperthermie in den USA (Dept. of Immunology and of Surgical Oncology, New York) und in Deutschland (Med. Univ. Erlangen), deuten und zeigen partiell, dass es bei der Hyperthermie offensichtlich auch zu einer Mobilisierung des Immunsystems kommt und hierdurch bedingt unter anderem zu einer Verlängerung der Überlebenszeiten.

Verbesserte Heilungschance für Kinder bei resistent bösartigen Tumoren

Rund 300 Kinder erkranken in Österreich jährlich an Krebs. „Trotz der in den letzten Jahren deutlich gestiegenen Heilungschancen auf rund 80% verbleibt eine Gruppe von Kindern, bei denen sich eine lokale Tumorkontrolle durch operative Maßnahmen und/oder Strahlentherapie als schwierig erweist“, sagt Priv. Doz. Dr. Rüdiger Wessalowski von der Klinik für Pädiatrische Onkologie des Universitätsklinikum Düsseldorf. „In diesem Zusammenhang erlebte der Einsatz von regionaler Tiefenhyperthermie zur Erzielung einer lokalen Tumorkontrolle als vierte Säule der Onkologie in den letzten Jahren eine Renaissance“, so Wessalowski. „Neben ersten erfolgreichen Phase-III-Studien bei Erwachsenen – wie z.B. bei fortgeschrittenen Zervixkarzinomen und Weichteilsarkomen – haben sich inzwischen auch günstige Verläufe bei bösartigen Tumoren im Kindes- und Jugendalter aufzeigen lassen. Eine aktuelle Studie (The Lancet Oncology, 2013) zeigt, dass durch den zusätzlichen Einsatz von regionaler Tiefenhyperthermie bei therapie-resistenten Erkrankungen oder Rückfällen von bösartigen Keimzelltumoren, die bereits im Kleinkindalter auftreten können, die Heilungschancen von 30-40% auf bis zu 80% verbessert werden können.“

Heilungserfolge ohne Nebenwirkungen auch in der Behandlung von wieder­kehrendem Brustkrebs

Ähnlich ermutigende Hyperthermie-Erfolge zeigen aktuelle Forschungen und Studien (Swiss Medical Weekly, 2015) von Prof. Dr. Niloy Datta vom Institut für Radioonkologie, KSA Kantonspital Aarau, Schweiz, in der Behandlung von wiederkehrendem Brustkrebs. „We have evidence that local hyperthermia with moderate doses of radiation is an effective therpeutic option for pre-irradiated recurrent breast cancers and provides sustained palliation without any significant side effects, thereby improving the quality of life in these patients“, fasst Datta seine Forschungsergebnisse zusammen.

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