Alkoholverbot vor U6-Station Josefstädter Straße gefordert
Die FPÖ Josefstadt fordert für die U6-Station Josefstädter Straße ein Alkoholverbot nach Praterstern-Vorbild.
JOSEFSTADT/OTTAKRING. Die U6-Station Josefstädter Straße gehört nicht unbedingt zu den schönsten Pflastern Wiens. Zwar wurde die Station erst frisch saniert, doch das größte Problem ist das Milieu. Drogen und Alkohol gehören rund um den Otto-Wagner-Bau zur Tagesordnung, und das oft schon zu früher Stunde. Immer wieder wurde versucht, die Situation zu verbessern. Sozialarbeiter und die Polizei haben auch schon Schwerpunktaktionen organisiert, langfristige Lösungen gibt es bis jetzt aber noch nicht.
Für die Josefstädter FPÖ wäre ein Alkoholverbot nach dem Vorbild des Pratersterns ein wichtiger Schritt. "Man hat die Situation zwar zeitweise im Griff, aber sobald die Polizei ihre verstärkte Präsenz wieder einstellt, wird es sofort wieder schlechter", argumentiert der Josefstädter FPÖ-Klubobmann Christoph Schiedlbauer. Auch weil viele wüssten, dass sie nach einer Anhaltung sofort wieder gehen könnten. Ein entsprechender Antrag wurde in der vergangenen Bezirksvertretungssitzung eingebracht.
Antrag abgelehnt
Die Josefstädter Seite der U6-Station gilt bei den meisten als okay. Das eigentliche Problem stelle die andere – also die Ottakringer – Seite dar. Zwar wurde der Antrag zur Sitzung zugelassen, fand aber keine Zustimmung bei den anderen Parteien im Bezirksparlament. Die FPÖ zeigt sich verwundert über das Vorgehen von Bezirkschefin Veronika Mickel-Göttfert (ÖVP), die sich "klar gegen ihren eigenen Sicherheitsexperten, den Nationalrat Karl Mahrer, stellt", so der Bezirksparteiobmann der FPÖ Josefstadt, Maximilian Krauss. Dieser habe sich ja öffentlich für ein Sicherheitskonzept inklusive Alkoholverbot ausgesprochen.
Trotzdem will man sich weiter für ein Verbot oder eine andere Lösung einsetzen. Die FPÖ rechnet damit, dass nach dem gestrigen Abstimmungsverhalten Gespräche innerhalb der ÖVP folgen werden. "Wir werden weiter beobachten, wie sich die Situation rund um diesen Alkoholiker-Treffpunkt entwickelt. Offenbar muss noch mehr passieren, bis man im Bezirk aufwacht", sagt Schiedlbauer.
Bezirkschefs gegen Verbot
Bezirkschefin Veronika Mickel-Göttfert sieht in einem Verbot keine Lösung: "Natürlich halten sich dort Menschen auf, die am Rande unserer Gesellschaft stehen, für die wir aber auch eine Verantwortung haben. Ein Verbot ist jedoch das Letzte, was diesen obdachlosen Menschen hilft, und würde nur eine Verdrängung hinein in unseren Bezirk bedeuten."
Auch in Ottakring, wo man für den Vorplatz zuständig ist, setzt man auf Zusammenarbeit statt auf Verbote. "Wir haben in dieser Angelegenheit die mobile aufsuchende Sozialarbeit im Einsatz und dafür auch im Budget Vorsorge getroffen. In diesem Zusammenhang warten wir auf die endgültige Evaluierung am Praterstern", heißt es dazu aus dem 16. Bezirk.
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