Josefstadt
Die JusHAK Schönborngasse zog vor Gericht – mit Erfolg
Bei einem Moot Court stellen Schüler ein Gericht nach. Die HAK Schönborngasse konnte hier einen Erfolg feiern.
WIEN/JOSEFSTADT. Es war ein schwieriger Fall, der da auf dem Schreibtisch von Schülern der Vienna Businness School Schönborngasse landete. Der Arbeitnehmer eines Forschungsunternehmens, er Christ und der Chef Pazifist, klagte seinen Arbeitgeber. Dieser forschte an einem Medikament, das Soldaten unter Umständen auch im Krieg einsetzen könnten, um sich gegen radioaktive Strahlung zu schützen.
Der Arbeitgeber wollte nun, dass der Angestellte an dem Projekt mitarbeitete – der Arbeitnehmer wollte dies nicht, da er dies nicht mit seinem Gewissen vereinbaren konnte. Darf der Arbeitgeber einen Angestellten dazu zwingen, oder wurden hier Grundrechte verletzt? Das sollte nun ein Gericht klären.
Zwei Urteile waren bereits gefällt, ein letztes Mal ging die unterlegene Seite nun in Berufung – und hier kamen nun die Schüler der Schönborngasse ins Spiel. Denn sie sollten nun in die Rolle der Kläger und Ankläger hineinschlüpfen und ihre Sache vor Gericht argumentieren.
Ein Gericht nachstellen
"Bei dieser fiktiven Verhandlung handelt es sich um einen sogenannten Moot Court", erklärt Daniel Baier, Jurist und Lehrer an der JusHak Schönborngasse. Die JusHak ist dabei ein eigener Zweig mit Recht-Schwerpunkt in der Josefstädter Schule. "Moot Courts" sind sonst in Jus-Studien üblich, damit Studierende Gerichtsverhandlungen üben können. Anhand von fiktiven Fällen werden dabei Verhandlungen in echten Gerichtssälen und mit Richtern nachgestellt.
Erfolg für die Schönborngasse
"Ich wollte dieses Konzept nun mit Schülern anwenden", erklärt Baier. Deshalb initiierte er einen Moot Court am Wiener Handelsgericht. Dabei nahm nicht nur die JusHak Schönborngasse teil, sondern auch elf Schüler-Teams aus vier Bundesländern. "Die Teams der JusHak Schönborngasse haben wir zufällig ausgewählt", erklärt Baier: "Das ist wie in der Arbeitswelt: Man kann sich da auch nicht immer aussuchen, mit welchem Anwalt man zusammen arbeitet." In den vergangenen Monaten verfassten die Schüler danach mehrseitige Begründungen für ihre Verhandlung, wobei sie von Juristen unterstützt wurden.
Kürzlich folgte dann der Showdown vor dem Wiener Handelsgericht: Vor zwei Richtern mussten die Schüler einmal in der Rolle des Klägers und einmal in die Rolle des Angeklagten schlüpfen und ihre Rechtssicht argumentieren.
Eine glückliche Gewinnerin
"Manche Verhandlungen dauerten eine Stunde, andere waren etwas kürzer", so Baier. Die JusHak Schönborngasse konnte dabei einen Erfolg verbuchen: Zwei Teams der Josefstädter Schule erreichten den zweiten und dritten Platz.
"Ich konnte viel aus diesem Tag für mich mitnehmen", sagt dazu Katarina Balazs, die Platz Zwei für ihr Team sicherte. "Ich hatte acht Minuten Sprechzeit und vor so einem großen Publikum ist das eine Herausforderung. Aber jetzt weiß ich, dass ich auch unter Druck gut funktioniere."
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