Wikipedia im 8. Bezirk
Die Wikipedia im Grätzel
Wikipedia will sich nun auch in den Grätzeln mehr verankern. Um Mithilfe wird gebeten.
JOSEFSTADT. Wikipedia weiß die Antwort auf (fast) alles. Doch wie die freie Enzyklopädie wirklich funktioniert und wer dahintersteckt erzählt Wikipedianer Arno Grumbeck beim Beratungstag in der Josefstadt.
Jeden ersten Dienstag im Monat findet in der Stolzenthalergasse 7 - Standort für die Wikipedia Österreich - ein Beratungstag statt. Ehrenamtliche und angestellte Wikipedianer bringen vor Ort Interessierten die Hintergründe der Wikipedia näher.
Auch Arno Grumbeck ist meistens dabei. Auf den Verein Wikimedia, der die Wikipedia einst geschaffen hat, ist er im Jahr 2004 gestoßen. "Ich habe für meine Hochzeit die Kirchenmusik ausgesucht und keinen Wikipedia-Artikel über den Komponisten gefunden", erzählt Grumbeck. Das weckte sein Interesse an der Mitarbeit bei Wikipedia. Mittlerweile schreibt er Artikel über Barock-Komponisten und Wirtschaftsrecht.
"Es kann jeder der möchte Artikel schreiben. Mein Tipp für Beginner ist aber, erst mit kleinen Edits zu beginnen, zum Beispiel Rechtschreibfehler auszubessern", so Grumbeck.
Die Community ist schließlich so aufgebaut, dass die Autoren mit steigender Erfahrung mehr Rechte bekommen. Auch hat die Wikipedia mittlerweile ein etabliertes Sanktionierungssystem und gewisse Regeln, an die sich die Autoren halten müssen: Eine der wichtigsten ist, dass jede Aussage durch eine wissenschaftliche Quelle belegt werden muss. Außerdem können neue Autoren ihre Artikel noch nicht sofort veröffentlichen. Erst wenn sie ein paar hundert Bearbeitungen gemacht haben, bekommen sie mehr Rechte. Wenn sie sehr aktiv sind und schon einiges veröffentlicht haben, dürfen sie auch von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen und die Administratoren wählen.
Interessantes aus dem Grätzel
In den letzten Jahren ist eine gute Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt entstanden und es wurden vermehrt Artikel und Fotos von Denkmälern veröffentlicht. Nur fehlte es oft an Informationen über die Umgebung der Denkmäler. "Der Ortsbrunnen in einem Bezirk kann für die Wikipedia weniger Bedeutung haben, deshalb ist Regiowiki für regionale Themen entstanden", erzählt Grumbeck. So können beispielsweise Hobby-Historiker ihr Wissen mit der Allgemeinheit teilen und damit viel bewirken. In der Regiowiki können detailliertere Artikel über Wissenswertes aus der Region geschrieben werden. "Wir freuen uns über alle, die ihr Wissen oder ihre Fotos der Wikipedia zur Verfügung stellen und sich bei uns melden", appelliert Grumbeck an all jene, die vielleicht einiges über ihr Grätzel wissen, was auch andere interessieren könnte.
Besteht Interesse an einer Mitarbeit bei der Wikipedia oder will man einfach nur mehr über die Hintergründe erfahren, kann man am Wiki-Dienstag, 3. Dezember, von 18 bis 20 Uhr, teilnehmen. Mehr Infos über den Stammtisch und die Beratungstage gibt es unter www.wikimedia.at.
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