Autor aus der Josefstadt
Franz Haider ist Kaufmann mit Leib und Seele

- Franz Haider mit seinem neuen Buch.
- Foto: Wolfgang Unger
- hochgeladen von Wolfgang Unger
Der Josefstädter Franz Haider hat ein neues Buch geschrieben. Darin geht es um den 8. Bezirk in den 1960er-Jahren.
WIEN/JOSEFSTADT. Als Franz Haider in den 1960er-Jahren ins Berufsleben einstieg, tickten die Uhren noch anders. Vor allem im Handel setzte man auf persönlichere Beratung und engeren Kontakt zu den Kunden als heute. In Retz geboren, übersiedelte Haider 1960 in die damals noch sehr ruhige Josefstadt. Stolz war der junge Franz, als er bei Julius Meindl eine Anstellung im Verkauf antrat.
Vor allem die freundliche Begrüßung der Kundschaft sei Teil der Unternehmensphilosophie gewesen, wie er sich erinnert. So habe er jeden, der das Geschäft betrat, mit den Worten "Bitte sehr, womit kann ich dienen?" begrüßt, wie Haider etwas melancholisch erzählt.
Gute alte Zeit
"Ebendiese längst in Vergessenheit geratenen Plattitüden, die den Menschen damals zu eigen waren und die das Gefühl vermittelt haben, dass man um den Kunden bemüht war, sind heutzutage nahezu verschwunden." Nach 44 Jahren im Handel hat der mittlerweile pensionierte Vollblutkaufmann eine Menge Geschichten und Anekdoten zu berichten. So entstand die Idee zu seinem aktuellen Buch "Damals im Achten", das dem Leser Einblicke in eine längst vergangene Zeit gewährt. Es ist quasi ein Streifzug durch die Josefstadt der 1960er-Jahre und erzählt von der damaligen Geschäftswelt, dem langsamen Greißlersterben und den Veränderungen, denen der Handel unterworfen war. Zudem schildert es in eindrucksvoller, aber auch humorvoller Art den Alltag im Achten.

- Franz Haider präsentiert stolz sein neues Werk.
- Foto: Wolfgang Unger
- hochgeladen von Wolfgang Unger
Wer jetzt glaubt, dass Haider ausschließlich dem nachtrauere, was längst in Vergessenheit geraten ist, liegt allerdings falsch. Haider ist ein Mittsiebziger, der neuen Technologien wie dem Internet und den damit verbundenen Erleichterungen eine Menge abgewinnen könne, wie er sagt.
In Erinnerungen schwelgen
Trotzdem vermisst er die Zeit, in der es zum guten Ton gehörte, so manche Geschichte für die Kunden bereitzuhalten, ein kleines Pläuschchen zwischen der Budl und den Regalen zu führen und den neuesten Tratsch zu erfahren. So hat er auch gelernt, der Wiener Seele, die bekanntlich ein wenig zum Sudern neigt, viel Positives abzugewinnen.
Er vermisst auch den Umstand, dass die Waren früher dem Kunden über die Pudl in die Hand gedrückt wurden. Manchmal denkt er auch gerne an die jedes Gespräch unmöglich machende, laute Mahlmaschine, die die Kaffeebohnen im Geschäft zu Pulver verarbeitet hat. "Es war eine schöne Zeit, gespickt mit vielen Geschichten und Erlebnissen, die es so einfach nicht mehr gibt", sagt Haider. Fast hat es den Anschein, als ob er noch immer gerne hinter dem Verkaufspult stehen würde, um seine Stammkunden zu bedienen.
Das Buch "Damals im Achten" ist um 24,90 Euro direkt beim Verlag Buchschmiede erhältlich: www.buchschmiede.at
Das könnte dich auch interessieren:



Link einfügen
Video einbetten
Es können nur einzelne Videos der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Playlists, Streams oder Übersichtsseiten.
Karte einbetten
Social-Media Link einfügen
Es können nur einzelne Beiträge der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Übersichtsseiten.
Code einbetten
Beitrag oder Bildergalerie einbetten
Foto des Tages einbetten
Veranstaltung oder Bildergalerie einbetten
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.