Begegnungen in der Josefstadt
Kaufmann Franz Haider veröffentlicht sein 2. Buch
Welche Berühmtheiten traf man früher in der Josefstadt? Franz Haider, pensionierter Meinl-Kaufmann, plaudert aus dem Nähkästchen.
JOSEFSTADT. "Es gibt Begegnungen mit Menschen, die für immer in Erinnerung bleiben": Mit diesen Worten beginnt der mittlerweile pensionierte Kaufmann Franz Haider sein zweites Buch. Passend, denn auf beinahe 170 Seiten erinnert er sich an prominente Kunden, die er in seinen 37 Jahren in einer Josefstädter Meinl-Filiale bedienen durfte.
Geschichten und persönliche Erinnerungen an mehr als 40 Personen finden sich darin. "Es gäbe natürlich noch einige mehr, doch das würde den Rahmen eines solchen Buches sprengen. Es soll ja lustig und interessant bleiben", erklärt Haider. Die endgültige Auswahl sei jedoch nach Sympathie für die beschriebenen Personen erfolgt.
Beruf oder Berufung?
Haider wuchs in bescheidenen Verhältnissen in Retz im schönen Weinviertel auf. Sein Vater war Zimmermann, seine Mutter eine Putzkraft. "Ich war ein halbwegs guter Schüler, doch ein Gymnasium war für uns damals unerschwinglich. So habe ich mich für eine Lehre im Kaufhandel entschieden. Zu meinem Glück wurde ich als Lehrling in unserer Meinl-Filiale aufgenommen", erzählt Haider über seine Berufswahl. "Mir hat die Arbeit als Kaufmann in einem so renommierten Haus gefallen. Daher bin ich der Firma auch nach dem Abschluss meiner Lehre treu geblieben."
Nach Wien kam er einige Jahre später mit seiner gesamten Familie. Bessere Jobaussichten für den Vater, die Schwester und auch für ihn selbst waren der Grund dafür. So konnte sich Haider zum Beispiel nach einigen erfolgreichen Jahren als Kaufmann über die Leitung einer der beiden Meinl-Filialen in der Josefstädter Straße freuen. Diese hatte er bis zur Schließung im Jahre 2000 inne.
Bücher über die Josefstadt
Auf wen er in den fast vier Jahrzehnten traf, welche Berühmtheiten er bediente und mit welchen ihn noch heute eine tiefe Freundschaft verbindet, beschreibt Haider nun in seinem vor Kurzem erschienenen Buch. Kleiner Spoiler: Auch Klaus Maria Brandauer zählte einst zu seinen Kunden.
Auf die Idee, Bücher über die Erinnerungen an seine Heimat beziehungsweise an die Menschen, die er im Laufe seiner Tätigkeit getroffen hatte, zu schreiben, kam er durch einen Zufall: In Gesprächsrunden mit ehemaligen Kollegen und Freunden wurden allerhand lustige Geschichten erzählt. Auch Haider brillierte mit seinen Erzählungen. "Immer wieder wurde mir gesagt, ich müsse diese zu Papier bringen. Eines Tages habe ich das dann wirklich getan", so Haider. "Dabei ist ein Manuskript von mehr als 200 A4-Seiten entstanden, das auf zwei Bücher aufgeteilt wurde." Das erste erschien vor zwei Jahren unter dem Titel "Josefstadt-Erinnerungen". Der zweite Teil –"Begegnungen in der Josefstadt mit prominenten Meinl-Kunden" – ist Anfang November 2020 herausgekommen und um 24,90 Euro erhältlich. Auch erhältlich unter: www.art-haider.at
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