Josefstadt
"Wiener Würstelstand" ruft zur Demo gegen Coca Cola-Graffiti
Der Wiener Würstelstand geht gegen ein Monumental-Werbegraffiti in der Pfeilgasse vor. Daher findet am Mittwoch, 20. Juli, ab 18 Uhr eine Demo inklusive 50 Liter Freibier vor dem Stand statt – und das, obwohl die Zeichen zuvor kurz auf Versöhnung gestanden hatten.
WIEN/JOSEFSTADT. Die Proteste gegen das schwarze Riesen-Graffiti von Coca Cola in der Pfeilgasse gehen weiter. Dabei hatte es erst am Dienstag, 19. Juli, so ausgesehen, als ob es vielleicht sogar eine einvernehmliche Lösung geben könnte.
Wir erinnern uns: vergangene Woche begann der Wiener Würstelstand in der Pfeilgasse/Ecke Strozzigasse gegen ein schwarzes Riesen-Graffiti von Coca Cola zu demonstrieren, das seit kurzem hinter seiner Wand prangt – die BezirksZeitung hat berichtet. Auch eine Demo wurde angekündigt.
Guter Wille vom Großkonzern?
Am Dienstag meldete sich nun Coca Cola selbst zu Wort, dies geschah über den Nachrichtendienst Twitter. Dabei schlug der Getränke-Hersteller versöhnliche Töne an: "Wir wissen, dass Geschmäcker vielfältig und verschieden sind – Neues auszuprobieren gilt für uns nicht nur bei unseren Produkten, sondern auch für unsere Markenpräsenz. Street Art ist ein neues Format, das wir in Österreich erstmals nutzen."
Außerdem kündigte Coca Cola an, rasch eine "eine Idee" finden wollen, "in der sich der Lebensstil dieses Grätzls besser wieder findet".
Gespräche am Vormittag
Wie der Wiener Würstelstand der BezirksZeitung dann bestätigte, fanden nun am Vormittag des Mittwoch, 20. Juli, Gespräche mit Coca Cola und der Agentur Warda statt. Letztere vermarktet die riesige Hauswand, auf der die Werbung nun zu sehen ist. Die Gespräche dürften zwar halbwegs gesittet abgelaufen sein, letztlich aber wenig gefruchtet haben.
Oder, wie es der Wiener Würstelstand schreibt: "Die Gespräche waren zwar nicht schlecht und dürften ein paar Verbesserungen bewirkt haben, eine einvernehmliche Lösung war aber bedauerlicherweise nicht möglich."
Mehr "Qualitätssicherung" in der Zukunft
Immerhin soll sich Warda bereit erklärt haben, bei künftigen Sujets auf der Wand "eine künstlerische Qualitätssicherung" durchführen zu wollen. Für das bestehende Sujet stellte Coca Cola laut Wiener Würstelstand zudem eine Überarbeitung der Fläche in Aussicht, sogar ein Wettbewerb zur Neugestaltung der Wand wurde wohl angedacht. Allerdings: "Eine klare Zusage, das Siegerbild auf dieser Wand zu zeigen, gab es aber leider nicht", so die Betreiber des Wiener Würstelstands.
Eine Umgestaltung braucht Zeit
Coca Cola gab hier zu bedenken, dass eine Umgestaltung des Sujets gar nicht so rasch möglich sei: "Die Wand neu zu gestalten bedarf eines mehrwöchigen Genehmigungsprozesses seitens der Behörden", so ein Sprecher des Konzerns etwa gegenüber der BezirksZeitung. Dies ist mutmaßlich auch insofern ein Problem, weil die Werbung laut Warda bereits Ende August ohnehin wieder wechseln soll.
Demo mit Freibier findet statt
Daher will der Wiener Würstelstand nun weiter gegen das Graffiti vorgehen: "Wir werden unsere Protestaktion daher fortsetzen", schreiben die Betreiber: "Ihr seid alle herzlichst eingeladen, heute zwischen 18 und 21 Uhr bei unserer friedlichen UND lauten Protestaktion vor Ort in der Pfeilgasse vorbeizuschauen." Dabei soll es auch gratis Getränke geben. Je 50 Liter Müllner Augustiner Bier und Limonaden von Almdudler.
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