Uneinigkeit über Grünjuwel
Die Grünen fürchten um den Innenhof, Echt Grün bestreitet, dass gebaut werden soll
Der Artikel in der letzten BEZIRKSZEITUNG über die mögliche Bebauung des Gartens in der Skodagasse 13 sorgte für Aufregung.
Zur Erinnerung: Bereits im Jahr 2005 haben sich die Grünen – damals noch mit Bezirksvorsteher Heribert Rahdjian an der Spitze – für den Erhalt der Grünoase in der Skodagasse 13 eingesetzt. Jetzt gibt es wieder Anzeichen dafür, dass die Hauseigentümer die Grünfläche in Bauland umwidmen und Teile des Gartens mit Wohnungen verbauen wollen. „Stimmt nicht“, meint dazu nun Rahdjian (siehe auch seine Kolumne auf der Seite 4). „Stimmt doch“, sind die
Grünen überzeugt.
Pläne vorhanden
Gerhard Ladstätter, Grüner
Bezirksrat, hat sich im Frühjahr mit den Eigentümern unterhalten. „Wenn es nicht stimmt, warum habe ich dann damals einen Plan von den Hausbesitzern erhalten, der genau aufzeigt, was geplant ist?“ Laut Ladstätter hätten ihm die Eigentümer (der Redaktion bekannt) erzählt, dass sie vor der Wahl keine Umwidmung bei der MA 21A – Stadtteilplanung und Flächennutzung – einreichen würden. Erst müssten alle dafür nötigen Unterlagen zusammengesammelt werden. Dass die MA 21A also noch nichts davon wissen kann, wie Rahdjian in seiner Kolumne schreibt, ist klar. Keine Einreichung, keine Ahnung.
Die BZ wollte eine Stellungnahme bei den Hauseigentümern einholen, wann die Umwidmung nun definitiv eingereicht werden soll, doch ab Freitag mittags (knapp bevor die BZ gedruckt wird) ging in dem Unternehmen niemand mehr ans Telefon.
Bezirk ist so gut wie machtlos
Wenn die Eigentümer schlussend-lich ihre Unterlagen einreichen, entscheidet der Planungsausschuss im Gemeinderat darüber, ob einer Umwidmung in Bauland stattgegeben wird. Jeder Hauseigentümer kann eine derartige Umwidmung beantragen.
Der Bezirk hat im Prinzip nicht darüber zu entscheiden, er kann nur sein Veto einlegen. Mehr Gewicht haben – so wie bereits im Jahr 2005 – Unterschriften empörter Anrainer. Damals haben 1.800 Menschen ein dementsprechendes Zeichen gesetzt.
Mittlerweile wurden die Betroffenen nicht nur durch den Artikel in der letzten BZ informiert, sondern haben auch einen Brief von den Grünen erhalten.
„Das Einzige, was man uns vorwerfen kann, ist, dass wir die
Infos knapp vor der Wahl herausgegeben haben“, so Ladstätter als Antwort auf Rahdjians Vorwurf, dass die Grünen „mit dieser Falschmeldung“ Stimmen fangen wollen. „Aber die Tatsachen stimmen, ich habe die Pläne und auch Informationen über die geplante Finanzierung.“ Rahdjian wirft in seiner Kolumne außerdem vor, (für das Foto) das Grundstück „unerlaubterweise“ betreten zu haben. Ladstätter dazu: „Das Tor war aufgrund von Bauarbeiten offen.“ Und: „Wenn die Eigentümer wegen der ‚Gerüchte‘ und den damit verbundenen Schwierigkeiten das Projekt zurückziehen, sind wir sehr zufrieden.“
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